Viele Straßen in Hamburg sind spiegelglatt, aber nur an einigen Stellen. Die Ursache liegt unter dem Asphalt in Hamburgs Vergangenheit.

Hamburg. Es hat aufgehört zu schneien, doch nun beginnt das große Schlittern. Viele Straßen in Hamburg sind spiegelglatt - aber nur an einigen Stellen. "Das Problem ist der Untergrund", sagt Andree Möller, Sprecher der Hamburger Stadtreinigung. Unter der geteerten Fahrbahn verberge sich nämlich entweder Schotter und Schlacke oder altes Kopfsteinpflaster. "Das Kopfsteinpflaster speichert die Kälte", so Möller. "Solche Stellen müssen deshalb mehrmals gestreut werden."

Auch auf Abbiegespuren müssen Autofahrer in Hamburg an diesem Dienstag sehr vorsichtig fahren: "Diese Fahrbahnen werden von weniger Autos benutzt, dadurch kann sich das Salz nicht so gut verteilen", sagt Möller. "Je mehr Autos, desto besser, denn dann wird das Salz richtig in den Matsch einmassiert."

Viele Hamburger haben ihr Auto aber lieber zu Hause gelassen und sind auf Bus und Bahn umgestiegen. Rund 25 Prozent mehr Fahrgäste nutzen die Hamburger Hochbahn, schätzt Christoph Kreienbaum, Sprecher der Hochbahn. Zusätzliche U-Bahnen würden deshalb aber nicht eingesetzt. "Die Kapazität reicht dafür aus", so Kreienbaum. Dass es vor allem in einigen Bussen zur Zeit sehr eng werden kann, liege wohl auch an den verspäteten Fahrzeiten. "Auf die Minute genau kann man bei diesem Wetter nicht fahren", sagt Kreienbaum. Massive Verspätungen habe es an diesem Dienstag aber nur noch im Osten Hamburgs gegeben, dort kamen die Busse bis zu 30 Minuten zu spät. 15 Zusatzbusse hat die Leitstelle der Hochbahn schon eingesetzt, sie sollen für verspätete Busse einspringen und viel frequentierte Linien entlasten.

Über die vollen Busse und Bahnen freut sich vor allem die Hamburger Polizei: Dort wurden seit dem Wochenende keine größeren Unfälle gemeldet, die Lage ist so ruhig wie sonst nur an Feiertagen.

Voller Einsatz ist dagegen von den Mitarbeitern der Stadtreinigung gefragt: 170 Einsatzfahrzeuge sind zur Zeit unterwegs, zudem streuen 1000 Helfer Zebrastreifen und Verkehrsinseln. Gehwege werden von der Stadtreinigung nicht gesäubert, das müssen die Anwohner übernehmen - oder das jeweilige Bezirksamt, denn dieses ist für Gehwege etwa an Parks oder über Brücken verantwortlich.