Komiker Olli Dittrich hat die Sommerpause beendet und startet in die 12. Staffel seiner Kult-Comedy “Dittsche – Das wirklich wahre Leben“.

Hamburg. Die Fans auf der „Dittsche“-Website lassen es schon seit Wochen anperlen: Jetzt wird es endlich wieder „muggelich“. Komiker Olli Dittrich hat die Sommerpause beendet und startet in die 12. Staffel seiner Kult-Comedy „Dittsche – Das wirklich wahre Leben“. Echte Fans schalten natürlich schon am heutigen Sonntag WDR (23.15 Uhr) oder NDR (23.30 Uhr) ein. Die ARD zeigt den vom WDR produzierten Wochenrückblick aus einer Hamburger Imbissbude ab Montag wieder wöchentlich um 0.20 Uhr.

Neu beim WDR: Die Kölner haben „Dittsche“, der zuvor um 22.30 Uhr zu sehen war, wieder auf den Programmplatz hinter „Zimmer frei!“ geschoben. Die Fangemeinde des Imbissbuden-„Titanen“, die von Sachsen bis nach Basel reicht, hat sich darüber im Internet ausgelassen. Eine Frau bezeichnete den Sendetermin als „unglaubliche Arroganz und Frechheit“. Beim WDR hieß es dazu, dass der Umbau im Programm mit den Sonntagspielen der Fußball-Bundesliga zusammenhänge, die in dieser Saison von den dritten Programmen erstverwertet werden. „Und Zimmer frei! ist für Dittsche ein besseres Zugpferd als umgekehrt“, sagte eine Sprecherin.

Die Drei von der Imbissbude – „Dittsche“, Wirt Ingo (Jon Flemming) und Stammgast „Schildkröte“ (Franz Jarnach) – beglücken das Fernsehpublikum nun schon seit Februar 2004. Als Dittrich damals in Badelatschen, Jogginghose, Oberhemd und gestreiftem Bademantel in den „Eppendorfer Grill“ schlurfte, das Leergut in seiner Aldi-Tasche gegen neuen Stoff tauschte und bei einem „Hobel“ Bier über das Leben aus der Sicht eines Arbeitslosen philosophierte, konnte keiner ahnen, dass die Sendung fünf Jahre später schon als Klassiker gehandelt wird.

Grimme-Preis, Fernsehpreis, „Goldene Kamera“ – Dittrich ist für seine Rolle als sympathischer Loser schon mit Preisen überhäuft worden. Mit Vorliebe zitiert er für seine Geschichten aus dem wirklich wahren Leben eine große Boulevardzeitung und entwickelt daraus die absurdesten „Weltideen“.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird „Dittsche“ in den neuen Folgen über das Traumduo Merkel/Westerwelle an der Spitze der Bundesregierung philosophieren und über seinen Lieblingsclub Hamburger SV – stand ja schließlich alles „inne Bild-Zeitung drinne“.

Gedreht wird im Eppendorfer Grill mit kleinen Digicams in Sepia-Farbtönen. Seine Theken-Monologe hält Dittrich aus dem Stand. „Ich gehe drei Stunden vorher mit drei Autoren zum Italiener, da überlegen wir uns grob etwas“, sagte Dittrich einmal. „Aber ein Drehbuch gibt es nicht.“ Auch die anderen beiden wissen vorher nicht, was sie erwartet – bis auf den immer gleichen Satz von „Schildkröte“: „Halt die Klappe, ich hab' Feierabend!“

Die Sommerpause hat Olli Dittrich übrigens genutzt, um ein Filmprojekt zu realisieren. In „Tauben auf dem Dach“ spielen er und Katja Riemann fünf verschiedene Großstadtpaare, die Geschichten von der unwiderstehlichen Kraft der Liebe erzählen. Wann der Streifen in die Kinos kommt, ist noch offen.