In den nächsten Tagen wird sich erstmals eine Arbeitsgruppe der Polizei treffen, die über die Zukunft der Reiterstaffel beraten soll.
Hamburg. Nach 34 Jahren sollen berittene Polizisten wieder zum Alltagsbild der Hansestadt gehören (wir berichteten). In den nächsten Tagen wird sich erstmals eine Arbeitsgruppe der Polizei treffen, die über die Zukunft der Reiterstaffel beraten soll. Klar ist bereits, so war aus der Pressestelle zu hören, dass Polizeipräsident Werner Jantosch sich eine Ausrüstung von Pferd und Reiter ähnlich der der Kollegen des New Yorker Police Departement (NYPD) wünscht.
Ein weiteres Vorbild könnte die Hannoveraner Reiterstaffel sein. Die berittenen Kollegen der Polizei Hannover haben sich auch Weltruhm erarbeitet. 30 Hannoveraner-Wallache (kastrierte Hengste) absolvieren dort ihren Dienst und werden für Einsätze auch an andere Bundesländer, etwa bei Fußballspielen an Bremen, oder auch andere Staaten ausgeliehen, sagt Sprecher Stefan Wittke. Außerdem planten die Vereinigten Arabischen Emirate Pferde aus Niedersachsen mit Araber-Pferden zu kreuzen, um das perfekte Polizeipferd für heiße Klimazonen zu züchten. "Hannoveraner sind mit einem Stockmaß von bis zu 1,85 Metern groß und kräftig, Wallache zudem ruhiger als Stuten oder Hengste", so Wittke.
Für die Hannoveraner Reiterstaffel werden die zukünftigen Polizeipferde meist angeritten im Alter von drei bis vier Jahren angekauft. Zwölf Monate dauert die Ausbildung. Die Wallache werden je nach Veranlagung und Leistungsstand individuell an die Polizeiarbeit herangeführt, lernen mit akustischen und optischen Reizen umzugehen, werden auch durch den Straßenverkehr geführt. Der alltägliche Dienst erstreckt sich dann in der Regel über acht Stunden, erklärt der Polizeisprecher, bei Sondereinsätzen müssen sie schon mal 18 Stunden absolvieren. Genau 11,09 Euro kostet ein Polizeipferd pro Tag, inklusive Futter, Streu, Tierarzt, Ausrüstung und Unterbringung. Eingesetzt werden die Polizeipferde in Hannover (neben Braunschweig eine von zwei Reiterstaffeln in Niedersachsen) im Schnitt bis zum 21. Lebensjahr. Dann treten sie ihr Gnadenbrot an.