Am Freitag erschien der 41-Jährige in der Asklepios-Klinik Altona, wurde aber entdeckt. Er konnte fliehen. Großfahndung blieb erfolglos.
Der Messerstecher ist noch in Hamburg: Trotz einer intensiven Öffentlichkeitsfahndung der Polizei, obwohl ein Bild in allen Zeitungen, an allen Kommissariaten veröffentlicht wurde, hat Alexander Vitus Eltges (41) die Stadt nicht verlassen. Mehr noch: Der Mann versucht offenbar mit aller Macht und ohne Rücksicht auf die laufende Fahndung, sein Werk zu vollenden und seinen früheren Lebensgefährten Suttichai G. zu töten. Am Freitag tauchte Eltges in der Asklepios- Klinik Altona auf, wo der lebens-gefährlich verletzte Thailänder behandelt worden war. Obwohl Mitarbeiter schnell Verdacht schöpften und die Polizei alarmierten, gelang ihm erneut die Flucht.
Am 11. Dezember hatte Eltges seinen Ex-Lebensgefährten auf einem Nachtspaziergang an der Barnerstraße (Ottensen) mit mehreren Messerstichen fast getötet. Suttichai G. konnte den Beamten gerade noch sagen, wer der Täter war. Dann fiel er in Ohnmacht. Er kam ins Altonaer Krankenhaus, wo die Lebensgefahr zunächst gebannt wurde. Eltges flüchtete.
Am Freitag, neun Tage nach den nahezu tödlichen Messerstichen, erschien der 41-jährige Rheinländer in der Klinik, gab sich als Psychologe aus Würzburg aus und fragte nach dem Patienten Suttichai G. Er müsse ihn dringend sprechen. Was Eltges nicht wusste: Sein früherer Lebensgefährte hat das Altonaer Krankenhaus bereits verlassen - auch weil die Polizei schon seit Tagen davon ausgeht, dass Eltges dem 31-Jährigen weiter nach dem Leben trachtet. Der Thailänder ist nach Auskunft der Polizei sicher untergebracht. "Wir gehen davon aus, dass der Gesuchte alles daran setzen wird, seinen früheren Lebensgefährten zu finden - und zu töten", sagt eine Polizeisprecherin. Sein Motiv: Liebe, die in abgrundtiefen Hass umgeschlagen ist. Und rasende Eifersucht. Suttichai G. hatte Eltges offenbar verlassen. Das konnte der Rheinländer nicht verwinden. "Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich keiner haben", soll Eltges bei der Tat gesagt haben.
Die Polizei leitete Freitagmorgen eine Großfahndung nach dem Messerstecher ein, doch wie schon in der Tatnacht verschwand Eltges weitgehend spurlos. Mehrere Streifenwagen und Zivilbeamte suchten nach dem etwa 1,93 Meter großen Mann. Weil Klinikmitarbeiter schnell reagierten, waren die Beamten schon nach wenigen Minuten vor Ort. Doch trotzdem kamen sie zu spät. Eltges war zu Fuß geflüchtet, hatte sich offenbar genau über mögliche Fluchtwege informiert. Beamte schauten in geparkte Autos, durchkämmten das dem Krankenhaus gegenüber liegende Einkaufszentrum und nahe Parkanlagen. Doch der Messerstecher blieb verschwunden. Wer Hinweise zu seinem Verbleib geben kann oder den Mann zu erkennen glaubt, melde sich bitte bei der Polizei unter Telefon 428 65 67 89.