Der 41-Jährige hatte seinen Ex-Freund lebensgefährlich verletzt und ihn dann sogar bis in die Klinik verfolgt.

Einen Tag vor Weihnachten musste Alexander E. erkennen, dass er keine Chance mehr hatte. Zumindest nicht gegen die Personenfahnder des Landeskriminalamtes, die seit zwölf Tagen auf ihn angesetzt waren. Seit der Nacht zum 11. Dezember, in der Alexander E. seinen Ex-Lebensgefährten in Ottensen mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben soll (wir berichteten). Suttichai G. (31) hatte den Beamten gerade noch den Namen des 41-Jährigen nennen können. Dann fiel er in Ohnmacht.

Am frühen Dienstagmorgen erhielten die Personenfahnder Hinweise, dass sich Alexander E. in der Innenstadt aufhalte. Die Beamten überprüften die Gesichter der Passanten, zu dieser Zeit waren es noch nicht allzu viele. Gegen 9.30 Uhr entdeckten sie an der Spitalerstraße einen Mann mit kurzen Haaren, der Alexander E. verdächtig ähnlich sah. Ein Blick aufs Fahndungsfoto brachte Klarheit: Es war Alexander E. Trotz der intensiven Öffentlichkeitsfahndung der Polizei hatte es den Rheinländer in die belebte Innenstadt verschlagen. Die vier Beamten nahmen ihn fest, er leistete keinen Widerstand. In seiner Tasche lag jedoch ein Messer griffbereit. Ob es die Tatwaffe ist, wird nun untersucht.

Video: Messerstecher in Hamburg gefasst

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In der Nacht zum 11. Dezember waren Alexander E. und Suttichai G. in Ottensen spazieren gegangen. Sie gerieten in Streit. Suttichai G. hatte E. offenbar verlassen. An der Barnerstraße stach Alexander E. dann mehrfach auf den 31-Jährigen ein.

In den darauffolgenden Tagen lieferte sich der 41-Jährige ein aufreibendes Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Hamburg verließ er aber zu keinem Zeitpunkt seiner Flucht. Vermutlich weil er in der Nähe seines Ex-Freundes bleiben wollte. Denn am vergangenen Freitag tauchte er in der Asklepios-Klinik Altona auf, wo der verletzte Thailänder behandelt worden war. Offenbar versuchte Alexander E. mit aller Macht, sein Vorhaben zu vollenden. Er gab sich als Psychologe aus Würzburg aus und fragte nach dem Patienten Suttichai G. Was er nicht wusste: Das Opfer hatte das Krankenhaus bereits verlassen und war von der Polizei an einen sicheren Ort gebracht worden. Mitarbeiter des Krankenhauses verständigten die Beamten - doch Alexander E. gelang erneut die Flucht. Danach soll er in einem Hotel in der Innenstadt übernachtet haben, doch auch dort verflüchtigten sich seine Spuren - bis zum Dienstagmorgen.

Bei seiner Vernehmung schwieg Alexander E. Vor dem Polizeipräsidium anwesende Pressefotografen grüßte er allerdings - die Zeitung hatte er demnach gelesen. Weihnachten verbringt Alexander E. in Untersuchungshaft.