Möbel-Höffner-Chef Kurt Krieger hat sich in einem Brief an GAL-Fraktionschef Jens Kerstan über dessen Äußerung im Abendblatt-Interview vom...

Möbel-Höffner-Chef Kurt Krieger hat sich in einem Brief an GAL-Fraktionschef Jens Kerstan über dessen Äußerung im Abendblatt-Interview vom Donnerstag beschwert. Kerstan hatte der Firma vorgeworfen, sie verwende ein "Geschäftsmodell, bei dem ein Unternehmer sehr stark Arbeitsmarktmittel für Langzeitarbeitslose abgreift, die eingestellt werden, nur um die Leute dann später wieder rauszuschmeißen und neue einzustellen".

Krieger wies diesen Vorwurf gegenüber dem Abendblatt empört zurück und sagte: "Ich bin richtig sauer. So etwas macht man einfach nicht." Klagen will er aber wohl nicht: "Ich bin kein Klagehansel", so Krieger.

In dem Brief an Kerstan wirft er dem GAL-Fraktionschef vor, dessen Aussage sei "nicht nur eine Desinformation, sondern erfüllt auch den Tatbestand der Verleumdung". Es seien lediglich für 19 von insgesamt 8000 im Möbelbereich beschäftigten Mitarbeitern Zuschüsse der Arbeitsagentur gezahlt worden. Bei einer Gesamtlohnsumme von 200 Millionen Euro pro Jahr betrage der Zuschuss nur 50 000 Euro.

"Mit Ihrer Äußerung nehmen Sie bewusst in Kauf, meinem Unternehmen Schaden zuzufügen, denn auch unsere Kunden möchten von Verkäufern, Sachbearbeitern und Monteuren bedient werden, die ordentlich entlohnt werden, damit sie sach- und fachgerecht ihre Arbeit verrichten können", so Krieger. "Ihre Behauptungen über ein vermeintliches Geschäftsmodell sind ohne Not höchst diskreditierend."

Kerstan wolle damit die jüngste Entscheidung im Streit um die Ansiedlung des Möbelhauses in Eidelstedt legitimieren - nämlich die Rückgabe der Entscheidung darüber an den Bezirk Eimsbüttel. Das Verhalten gegenüber seiner Firma sei "mit den Grundsätzen des Handelns eines ehrbaren Kaufmanns nicht zu vereinbaren", so Krieger, der Kerstan zu einem Besuch eines der Höffner-Häuser einlädt. Man solle lieber "richtig miteinander als falsch übereinander reden", so Krieger.

Kerstan sagte, er habe den Brief noch nicht bekommen. "Ich werde dem Herrn gerne antworten, wenn ich den Brief habe", sagte er. "Und wenn von seiner Seite Gesprächsbedarf besteht, will ich mich dem nicht verschließen."