Zu wenig Beschäftigungsangebote und mangelnde Integration sind Hauptgründe für Jugendkriminalität. Laut Christian Pfeiffer, Leiter des...
Zu wenig Beschäftigungsangebote und mangelnde Integration sind Hauptgründe für Jugendkriminalität. Laut Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, sei es notwendig, gefährdete Gruppen sinnvoll zu beschäftigen. Dazu brauche man mehr Ganztagsschulen, die sich nicht als reine Kinderverwahranstalten verstünden, sondern Angebote etwa für Sport oder Musik machten. Dies könnten die Schulen allerdings nicht allein leisten. Deshalb sei auch ehrenamtliches Engagement gefragt. Dadurch könne etwas gegen die "Medienverwahrlosung der Randgruppen" getan werden. Wichtig sei zudem, frühzeitig zu erkennen, wenn Kinder Gewalt in der Familie ausgesetzt seien. Vielen Tätern sei gemein, dass sie als Randgruppe in die Hauptschulen abgedrängt und häufig innerhalb der Familie mit Gewalt konfrontiert seien. Dies sei bei ausländischen Familien häufig zu beobachten. Wenn die Jugendlichen kaum integriert seien und nur über unzureichende Bildungschancen verfügten, tauchten sie weit häufiger in der Kriminalitätsstatistik der Polizei auf. Schärfere Strafen würden laut Pfeiffer nichts bewirken. Das Geld solle nicht in Gefängnisse, sondern in die Jugend, also in Schul- und Freizeitangebote investiert werden.