Hamburg war stets eine Stadt für Seefahrer und Schiffe, eine Marinestadt wie Kiel oder Wilhelmshaven war sie nie. Die Besatzungen der grauen Schiffe...
Hamburg war stets eine Stadt für Seefahrer und Schiffe, eine Marinestadt wie Kiel oder Wilhelmshaven war sie nie. Die Besatzungen der grauen Schiffe der Deutschen Marine, aber auch der Patenschiffe der Freien und Hansestadt spürten es: Die "gefeierte Gorch Fock" ein Produkt der Hamburger Werft Blohm + Voss, ein Patenkind dieser Metropole, brauchte 19 Jahre, um Hamburg endlich wieder anzulaufen.
Die Kommandanten eines Zerstörers namens "Hamburg" beklagten lange "Kälte, Nichtbeachtung und Sprachlosigkeit". Ein Erster Bürgermeister betrat während seiner Amtszeit ein Patenschiff nur einmal - passenderweise, als es außer Dienst gestellt wurde. Und ein Verteidigungsminister weigerte sich, einer neuen Fregatte den Namen dieser Stadt zu verleihen - "wegen Missachtung der Marine!"
Mit der neuen Fregatte "Hamburg", die ausgerechnet in der Marinestadt Kiel von einer Hamburgerin auf den Namen dieser Stadt so charmant getauft wurde, ist alles anders geworden. Ihr erster Kommandant sagt heute: "Wir lieben Hamburg!" Sein Schiff ist Patin der Kindertagesstätte St. Pauli, des Technischen Hilfswerks und der Speeldeel und Mittelpunkt eines großen Freundeskreises.
Der Tod einer jungen Kadettin hat das Freundschafts- und Versöhnungsfest zwar verhindert. Aber die Stadt und ihre Patenschiffe werden sich wieder begegnen.