Musste Kirk M. sterben, weil er Drogenschulden hatte? Sie sollen ihn bewusstlos geschlagen, ihm die Luft abgeschnürt und seinen Leichnam anschließend verbrannt haben. Gut viereinhalb Monate nach dem...

Sie sollen ihn bewusstlos geschlagen, ihm die Luft abgeschnürt und seinen Leichnam anschließend verbrannt haben. Gut viereinhalb Monate nach dem gewaltsamen Tod des 17 Jahre alten Schülers Kirk M. aus Billstedt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die drei mutmaßlichen Täter Gzim L. (21), Labinot B. (20) und Yakup M. (19) erhoben. "Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen Totschlag", so Wilhelm Möllers, Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Bis zu der Festnahme der drei jungen Männer hatte es zehn Tage gedauert. Die Tat hatte die Ermittler Mitte April vor große Schwierigkeiten gestellt. Viele Spuren waren durch die Flammen vernichtet worden. Offensichtliche Feinde hatte Kirk nach ersten Untersuchungen nicht. Doch es war der Fahndungsdruck der Beamten, der Yakup M. dazu brachte, sich der Polizei zu stellen.

Die mutmaßlichen Täter und deren Opfer waren Nachbarn. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte Kirk M. Drogenschulden bei ihnen. Es ging um wenige Euro für Marihuana. In der Wohnung von Gzim L. soll es deshalb zu einem Streit gekommen sein. Dabei wurde der 17-Jährige zusammengeschlagen. Er verlor das Bewusstsein. Dann der unglaubliche Beschluss, den Schüler zu töten. Er wurde mit einer Schnur erdrosselt. Wer geschlagen und wer die Schnur zugezogen haben soll, das soll nun im Prozess geklärt werden. Wann der beginnt, ist noch unklar.

Die drei sollen nach der Tat den leblosen Körper des 17-Jährigen in den Mercedes 230 des Vaters von Yakup M. geschafft haben. An einer Tankstelle füllten sie Benzin in einen Kanister und fuhren wenige Kilometer weiter auf eine abgelegene Brachfläche am Dweerlandweg in Billwerder. Auf dem Gelände, das an die Autobahn 1 grenzt, legten sie den Leichnam auf Tapetenresten ab, übergossen ihn mit dem Benzin und zündeten ihn an. Das alles ergaben die Ermittlungen der Mordkommission.

Ein Mitarbeiter der Stadtentwässerung fand später den verkohlten Leichnam. Die Identität war zunächst nicht klar. Wenige Stunden später gab Kirks Mutter eine Vermisstenanzeige auf. Schnell war klar, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelte.

Zu der Beerdigung Kirks Anfang Mai kamen mehr als 100 Freunde, Mitschüler und Familienmitglieder. Die drei mutmaßlichen Täter waren allesamt arbeitslos. Sie warten im Untersuchungsgefängnis auf ihren Prozess.