Mehr als vier Monate hatte ein polnischer Segler die Weltmeere erkundet, jetzt konnte er in Brasilien festgenommen werden. Grund: Der 44-jährige...

Mehr als vier Monate hatte ein polnischer Segler die Weltmeere erkundet, jetzt konnte er in Brasilien festgenommen werden. Grund: Der 44-jährige Mann hatte den knapp 400 000 Euro teuren Segelkatamaran, mit dem er unterwegs war, unterschlagen. Nach einer Charterfahrt im April war er nicht mehr in den Heimathafen in Griechenland zurückgekehrt - sondern hatte die offenen Gewässer angesteuert.

Seine Festnahme ist nicht nur ein Grund zum Jubeln für den griechischen Eigner des 2004 in Frankreich erbauten Schiffes und für die griechische Charterfirma Istion, die den Katamaran vermietete, sondern auch ein Erfolg für die Hamburger Polizei. Denn die hatte die Ermittlungen in dem Fall übernommen.

Da das auf den Namen "Speranza" getaufte Boot der Marke Katamaran Lagoon 440 bei einem Hamburger Schiffsversicherer versichert ist, wurde auch bei der Wasserschutzpolizei der Hansestadt Strafanzeige gestellt. Die wiederum leitete eine internationale Diebstahlsmeldung an internationale Häfen, Ermittlungsbehörden und Versicherungsermittler.

Geschnappt werden konnte der flüchtige Pole im Mündungsdelta des Amazonas nahe der brasilianischen Stadt Macapa. Aus noch unbekannten Gründen hatte die Seenotboje der Yacht am 26. August Alarm ausgelöst. Wie in solchen Fällen üblich, wurde dabei die Position, das Modell und der Name des Schiffes an die lokalen Einsatzkräfte gegeben - der Gauner flog auf. Die brasilianischen Behörden nahmen den Mann auf dem Schiff fest, die Yacht wurde in den brasilianischen Hafen Santana geschleppt.

Noch ungeklärt ist allerdings, was jetzt mit dem Schwarzsegler passieren soll: Die Hamburger Polizei jedenfalls hat einen Haftbefehl abgelehnt.