Es hätte alles so schön sein können. Im Sommer feierten Hamburgs Politiker das Kinderlärmgesetz - und natürlich auch sich selbst. In dem Gesetz...

Es hätte alles so schön sein können. Im Sommer feierten Hamburgs Politiker das Kinderlärmgesetz - und natürlich auch sich selbst. In dem Gesetz wurde festgehalten, dass Kinderlärm als "selbstverständlicher Ausdruck kindlicher Entfaltung" hingenommen werden müsse. Nun erweist es sich als Papiertiger, denn in besonders geschützten Wohngebieten gilt es nach einem aktuellen Beschluss gar nicht. Wichtig ist, dass das Oberverwaltungsgericht die Sache jetzt zweifelsfrei klärt. Dann gibt es endlich Rechtssicherheit und solche traurigen Verwicklungen wie im Fall Reventlowstraße gehören hoffentlich der Vergangenheit an. Wurde die Genehmigung zu schnell erteilt? Musste die Kita unbedingt an dieser Stelle entstehen? Solche Fragen werden in den kommenden Tagen die Runde machen. Wichtiger als dieser Formalienstreit ist, dass für die Betreuung der Kinder eine gute Lösung gefunden wird.

Man muss sich aber auch noch etwas anderes klarmachen: Die Reventlowstraße in Othmarschen ist eine viel befahrene Verkehrsachse, die täglich auch noch von vielen Airbus-Maschinen überflogen wird. Kaum 30 Meter von der Kita entfernt fährt eine S-Bahn. Damit können die Kläger offenbar leben. Stört sie der Lärm spielender und juchzender Kinder? Das wäre dann die eigentliche Tragödie bei diesem Fall.