"Sie sehen einen erleichterten Landeswahlleiter vor sich", sagte Willi Beiß am Montag bei der Vorstellung der ersten Teilanalyse zur Bürgerschaftswahl. Der Wahlsonntag sei aus Sicht des Landeswahlamts gut verlaufen. Ganz ohne Pannen ging es dennoch nicht ab.

Den wohl schmerzhaftesten Fall hat es in Bergedorf gegeben: Eine 75-Jährige war auf dem Weg zum Wahllokal im Bürgerhaus Allermöhe gestürzt und hat sich dabei die Schneidezähne ausgeschlagen. "Im Bezirk Nord hat ein Wahllokal nicht um 8 Uhr aufgemacht, weil ein Wahlvorsteher verschlafen hatte", sagte Beiß. Von 9 Uhr an hätten aber auch dort alle Menschen wählen können.

Mehr Probleme mit dem Wählen hatten hingegen viele Dulsberger. Zahlreiche Wahlbenachrichtigungen waren dort mit einem falschen Wahllokal bedruckt worden. Als die Wähler bei der Gesamtschule Alter Teichweg abstimmen wollten, wurden sie abgewiesen mit dem Hinweis, sie müssten am Eulenkamp wählen. Das Resultat: Von den 1489 dort zugelassenen Wahlberechtigten kamen nur 560 tatsächlich zur Abstimmung im Eulenkamp an.

In Eimsbüttel wurden in fünf Fällen falsche Stimmzettel ausgegeben. "Alle Wähler konnten später noch einmal wählen", so Beiß.

Ähnliches sei in drei Fällen in einem Wahllokal in Altona geschehen. Ebenfalls in Altona sind in zehn Fällen falsche Bezirkslisten ausgegeben worden. In Harburg stellte ein Wähler in der Wahlkabine fest, dass auf einem Stimmzettel schon ein Kreuz vermerkt war. "Die Polizei wurde verständigt", sagte Beiß. Zwei ähnliche Fälle seien aus Eimsbüttel und aus Wandsbek gemeldet worden.

Weil die Wahlhelfer wegen der geringen Wahlbeteiligung weniger Stimmen auszählen müssen, könnte das vorläufige amtliche Endergebnis schon heute und nicht erst wie erwartet am Mittwoch vorliegen.