Die SPD lehnt alle Gespräche mit den Linken über eine mögliche Regierungsbeteiligung weiterhin ab. "Die SPD wird ihr Wort halten. Es wird keine Tolerierung, keine Koalition oder eine sonstige Zusammenarbeit mit der Linkspartei geben", sagte Parteichef Ingo Egloff nach einer Sitzung des SPD-Landesvorstands am Montagabend.

Michael Naumann, SPD-Spitzenkandidat bei der Bürgerschaftswahl, sieht die Position der Hamburger SPD in völliger Übereinstimmung mit der Bundes-SPD. "Die Bundespartei hat heute festgelegt, dass sie keinerlei Kooperationen oder andere Formen der Zusammenarbeit mit der Linken akzeptieren würde", so Naumann.

Egloff kündigte an, dass sich die SPD Anfang der nächsten Woche mit der CDU zu einem Sondierungsgespräch treffen werde. Ein konkreter Termin stehe noch nicht fest. "Das Gespräch wird unter der Führung von Michael Naumann und mir stattfinden", sagte Egloff. Außerdem werden auf SPD-Seite Fraktionschef Michael Neumann, die stellvertretenden Parteichefs Inka Damerau und Frank Richter sowie die Parlamentarische Geschäftsführerin Britta Ernst teilnehmen.

Auch Bundesarbeitsminister und Ex-Parteichef Olaf Scholz bekräftigte das Nein zu Gesprächen mit der Linkspartei. "Wir haben gesagt, mit denen nicht: weder als Koalition noch als verhandelte Tolerierung oder irgendwie zufällig", sagte Scholz der "Financial Times Deutschland".

Zuvor hatten sich bereits Ver.di-Chef und SPD-Vorständler Wolfgang Rose sowie der SPD-Mitte-Chef Johannes Kahrs klar gegen jede Zusammenarbeit mit der Linkspartei ausgesprochen. "Ich halte jede Form der Kooperation mit der Linkspartei für einen politischen Fehler. Das würde auch unsere Glaubwürdigkeit beschädigen", sagte Rose.

Der SPD-Landesvorstand und Naumann wollen, dass Michael Neumann SPD-Bürgerschaftsfraktionschef bleibt. Damit ist offensichtlich, dass Michael Naumann dieses Amt nicht anstrebt. Naumann hatte vor der Wahl erklärt, er wolle sein Bürgerschaftsmandat in jedem Fall annehmen.