Kommentar

Die ganze Welt blickt auf Hamburg, seit heute. Auf fünf Richter des Hanseatischen Oberlandesgerichts. Auf ihnen ruht eine schwere Last. Angeklagt ist kein Hühnerdieb, sondern ein mutmaßlicher Al-Kaida-Terrorist. Erstmals wird sich ein Gericht mit den wohl schrecklichsten Terroranschlägen der Weltgeschichte befassen. Anschläge, bei denen Tausende Menschen ermordet wurden. Auf Hamburg fällt dabei ein unrühmliches Licht. Denn: In Hamburg wirkten die Terrorpiloten. Hier wurden die Anschläge offenbar geplant, von hier mit organisiert. Somit trifft Hamburg eine besondere Verantwortung. Die Wahrheitssuche sollte so transparent wie möglich sein. Der Gerichtssaal wurde eigens umgebaut, um möglichst vielen Medienvertretern Platz zu bieten, das ist weise. Fest steht: Es wird eine zähe Beweisaufnahme geben. Die Anwälte werden für einen Freispruch kämpfen. Die Bundesanwaltschaft wird indes ihre Indizien präsentieren. Eine schwierige Wahrheitsfindung, bei der die Welt der Justiz auf die Finger schaut, ganz genau.