Die Zahl der unter 21 Jahre alten Tatverdächtigen im Zusammenhang mit allen Straftaten sinkt seit zehn Jahren mit leichten Schwankungen stetig. Waren es 1997 noch 21 380 Tatverdächtige, ermittelte die Polizei 2006 nur noch 18 460. Die Zahlen für das Jahr 2007 liegen noch nicht vor. Sie werden frühestens im Februar offiziell vorgestellt.

Auffällig ist dagegen, dass sich die Zahl der Tatverdächtigen bei Körperverletzungen im selben Zeitraum mehr als verdoppelt hat. So zählte die Polizei in ihrer Kriminalitätsstatistik 1997 noch 2095 Täter, die jünger waren als 21 Jahre. Im Jahr 2006 war die Zahl auf 4334 angewachsen.

Auf den ersten Blick scheinen beide Trends widersprüchlich zu sein. Sinn ergeben die Zahlen bei der Tatsache, dass das Anzeigenverhalten der Bürger sich verändert hat. So verwies Innenminister Wolfgang Schäuble im vergangenen Jahr auf eine Studie der Uni Greifswald. Demnach hätten etwa Schulen nur etwa sieben Prozent der Gewaltdelikte der Polizei gemeldet. Inzwischen würden mehr als 22 Prozent der Fälle gemeldet.

Bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik aus dem Jahr 2006 in Hamburg präsentierte Innensenator Udo Nagel (parteilos) die niedrigsten Verbrechenszahlen seit 23 Jahren. Mit 236 547 wurden 8260 (minus 3,4 Prozent) weniger Straftaten registriert als noch im Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 47 Prozent. Die Zahl der Gewalttaten insgesamt stieg leicht um 0,7 Prozent auf 8978. Der Anteil der Gewalttaten an allen Straftaten liegt bei 3,8 Prozent. Einen signifikanten Anstieg gab es bei Sachbeschädigungen Dort zählten die Statistiker einen Anstieg um 7,3 Prozent auf 1616 Fälle. Raubdelikte hingegen sanken um 4,5 Prozent auf 3373 Fälle.