Kommentar

Kaum hatte die Stadt Staatsverträge mit evangelischer und katholischer Kirche abgeschlossen, ließ die Frage nicht lange auf sich warten: Wie soll mit Hamburgs Muslimen verfahren werden, die immerhin ein Zehntel der Bevölkerung bilden? Bürgermeister Ole von Beust selbst hatte einen weiteren Staatsvertrag nicht ausgeschlossen, aber daraus ist jetzt eine "Light"-Version geworden. Das gegenseitige Abkommen über Rechte und Pflichten - ein "Vertrag auf Augenhöhe", wie es gestern hieß -, ist der berühmte goldene Mittelweg. Es gibt darin verbindliche Regelungen, aber sie sind eben nicht so weitreichend wie in einem Staatsvertrag. Man darf vor allem gespannt sein, wie die CDU die verschiedenen muslimischen Strömungen in Hamburg unter einen Hut bekommen will. Schon jetzt ist deutlich: Bis dieses Abkommen in Kraft treten kann, ist es noch ein weiter Weg.