Kurz vor 8 Uhr, Gymnasium Lohbrügge, Hamburg: Im Klassenraum streiten sich Marc und Benjamin. "Du bist ein mieses Schwein, lästerst hinter meinem Rücken über mich. Du willst mein Freund sein?" Plötzlich prügeln sich die Streithähne. Eine alltägliche Situation?

In "KOKO" lernen Schüler, solche und ähnliche Situationen zu schlichten. Das Schulfach, das richtig "Kommunikation und Konfliktlösung" heißt, ist am Gymnasium Lohbrügge ein ordentliches Fach mit Noten und Klassenarbeiten. In diesem Wahlpflichtfach lernen Schüler, Konflikte zwischen Mitschülern auf friedliche Weise zu lösen. Nach sechsmonatiger Vorbereitung beginnt die Praxis.

Ein Beispiel: Es wurde ein Handy gestohlen und eine Schülerin beschuldigt, die nichts damit zu tun hatte. Alle Beteiligten führten ein ausführliches Gespräch mit den Streitschlichtern von KOKO, und so konnte der Konflikt beigelegt werden. Dabei sind die Schul-Diplomaten zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Schüler lernen in diesem Kursus, sich besser auszudrücken, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ängste zu formulieren. Meist wächst auf diese Weise auch das eigene Selbstbewusstsein.

Da viele der Streitigkeiten und unangenehmen Zwischenfälle zwischen Schülern nicht nur in der Schule, sondern auf dem Schulweg passieren, wurden als Ergänzung zu KOKO so genannte Peace-Maker ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem HVV werden Schüler - ähnlich wie in KOKO - darauf vorbereitet, Konflikte in Bussen und an Haltestellen zu lösen und möglichst auch dem Vandalismus entgegenzuwirken.

Andre Manhenke,

Daniel Sarnow, 9 d

Gymnasium Lohbrügge