Nun gut, es haben alle gemacht. Aber das lässt die Sache nicht in besserem Licht erscheinen. Als das große Geschäft mit immer wahnsinnigeren...

Nun gut, es haben alle gemacht. Aber das lässt die Sache nicht in besserem Licht erscheinen. Als das große Geschäft mit immer wahnsinnigeren Kredit-Konstruktionen um den Globus lief, da waren auch deutsche Provinzbanken zur Stelle, um kräftig mit abzusahnen.

Zu den Profiteuren zählten die HSH Nordbank und ihre Anteilseigner, darunter die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Abstrakt wissen wir schon seit mehreren Monaten, dass die HSH Nordbank tief im Sumpf der Weltfinanzkrise steckt. Doch jetzt hat sich konkret gezeigt, dass das Kreditinstitut ein weltumspannendes Netz von 160 Tochterunternehmen und Beteiligungen aufgebaut hat, die wohl nur zum geringeren Teil dem originären Aufgabenbereich der Bank, der Schiffsfinanzierung, dienten. Und auf den Cayman Islands ging es schon gar nicht um die Förderung der regionalen Wirtschaft, der hiesigen wohlgemerkt, dem zweiten Kerngeschäft der HSH Nordbank.

Es muss sehr nachdenklich stimmen, dass ausgerechnet die Landesbanken - die HSH Nordbank ist ja nicht die einzige - in die Fallen der internationalen Kreditwirtschaft getappt sind. Einmal mehr wirft das neben der Kompetenz des Managements die Frage nach der Aufsicht auf. Im Aufsichtsrat der Nordbank sitzen Politiker, aber auch ausgewiesene Wirtschaftsexperten. Vor allem die Politiker wollten vielleicht auch nicht so genau hinsehen, solange die Gewinne aus den riskanten Geschäften der Bank dringend benötigtes Geld in die öffentlichen Kassen spülten. Wahr ist doch aber andererseits, dass es frühzeitig warnende Stimmen gab. Verstellte die Gier nach mehr und noch mehr Geld den Blick für die Realitäten? Das wäre nicht zu entschuldigen.