Der Streit um die Ansiedlung eines Bordells an der Angerburger Straße ist längst nicht mehr nur ein Thema kleinteiliger Wandsbeker Kommunalpolitik.
Der Streit um die Ansiedlung eines Bordells an der Angerburger Straße ist längst nicht mehr nur ein Thema kleinteiliger Wandsbeker Kommunalpolitik. Es hat längst das Hamburger Rathaus erreicht. Die Frage lautet schlicht: Ist die zuständige Bezirksbürgermeisterin noch tragbar?
Die Vorwürfe wiegen schwer: Cornelia Schroeder-Piller habe Unterlagen zurückgehalten und Politiker vorsätzlich zu spät informiert, um eine Genehmigung zugunsten des Bordells zu erwirken, heißt es aus den Fraktionen. Und selbst viele Politiker ihrer eigenen Partei, der CDU, sind davon überzeugt. Verständlich, dass mittlerweile alle Parteien von einem gestörten Vertrauensverhältnis sprechen.
Wer auf Dauer die Regeln der Demokratie missachtet, zuständige Gremien übergeht und Entscheidungen über Politiker hinweg trifft, darf sich nicht wundern, wenn diese schließlich aufbegehren und sich wieder Gehör verschaffen - und am deutlichsten tun sie das mit einer Rücktrittsforderung. Und zu einem Rücktritt gibt's auch keine Alternative.