Noch ein großes Fest zum 90. Geburtstag von Helmut Schmidt. Diesmal zelebrierte die Universität der Bundeswehr den Altbundeskanzler, dessen Namen sie seit 2003 trägt. Bilder von dem Fest an der Bundeswehr-Uni

Noch ein großes Fest zum 90. Geburtstag von Helmut Schmidt. Diesmal zelebrierte die Universität der Bundeswehr den Altbundeskanzler, dessen Namen sie seit 2003 trägt. In einer launigen Rede amüsierte sich der frühere Regierungssprecher Klaus Bölling über die "Ikonisierung" des Jubilars. "Helmut Schmidt als den weisesten Deutschen zu bezeichnen, halte ich für Unsinn", so Bölling an den sichtlich erheiterten Schmidt. Es brauche heute nicht nur "Apologeten und Weihrauchschwenker", so Bölling, und im Übrigen habe noch niemand "eine Ikone rauchen sehen".

Der Präsident der Universität, Prof. Hans Christoph Zeidler, hatte Schmidt zuvor in den höchsten Tönen gelobt, und unter anderem gesagt: "Wir verneigen uns respektvoll vor Ihrer Lebensleistung." Es sei wichtig, so Zeidler, dass bei der jungen Generation "der Name Helmut Schmidt und das, wofür sein Name steht, fest verankert wird." Die Ankündigung der Festveranstaltung hatte Schmidt gegenüber Zeidler übrigens typischerweise so kommentiert: "Ich werd’s schon aushalten." Zu weiteren Rednern gehörten Verteidigungsminister Franz Josef Jung, der feststellte: "Der handelnde Staatsmann braucht ein Echolot und einen klaren Kompass. Sie haben dies immer wieder gesagt und geschrieben, und noch wichtiger, sie haben dies gelebt."

Altbundespräsident Richard von Weizsäcker erinnerte an Schmidts Verdienste für die Bundeswehr und befand: "Im Dienst, außer Dienst wo ist da bei Helmut Schmidt der Unterschied? Dafür gebührt ihm unser Dank." abweichend vom offiziellen Programm ergriff schließlich auch noch der Geehrte selbst das Wort. "Das große Experiment demokratisch gesonnener Soldaten ist uns Deutsche gelungen", so Schmidts Bilanz, "Deutschland ist endlich im Westen angekommen." Schmidt berichtet über die vielen Schwierigkeiten, mit denen er als einstiger Verteidigungsminister zu kämpfen hatte zum Beispiel bei der Einführung der Bigband der Bundeswehr (eine Abordnung spielte gestern für ihn). Letztlich sei er aber nur ein kleines Rad in einem großen Gefüge gewesen."