Kommentar

In den vergangenen 190 Jahren sind 31 Persönlichkeiten zu Hamburger Ehrenbürgern ernannt worden. Und wer die Liste der Geehrten betrachtet, der findet Politiker, Militärs, Kaufleute, Industrielle und Künstler. Jetzt will Bürgermeister Ole von Beust mit Uwe Seeler erstmals einem Sportler die Ehrenbürgerwürde verleihen, und das ist aus vielen Gründen nur zu begrüßen. Fairness, sportlicher Kampfgeist, Bodenständigkeit - es klingt eigentlich klischeehaft, was einem beim Stichwort Uwe Seeler sofort einfällt. Doch Seeler hat diese Eigenschaften wirklich gelebt, und das nicht nur auf dem Fußballplatz. Nie hat er etwa davon gesprochen, was der HSV ihm, dem größten Fußballer der Vereinsgeschichte, zu verdanken hat. Seeler betont stets, was er alles dem Sport zu verdanken hat. Auf dem Fußballplatz ist Seeler dank seiner Spielkunst und seiner Tore zum Mythos geworden. Zum Idol der Hamburger aber wurde er auch deshalb, weil er seinen "Rothosen" immer die Treue gehalten hat. Geld ist eben nicht alles, und darum hat er den Millionen-Offerten aus Italien widerstanden. Eine Einstellung, die der heutigen Spielergeneration ein mitleidiges Lächeln entlocken würde, die ihn aber zu "Uns Uwe" werden ließ. Man kann sich auf viele verschiedene Weisen um seine Vaterstadt verdient machen. Uwe Seeler hat es auf seine Art getan. Und damit passt er bestens in die lange Reihe der Hamburger Ehrenbürger. Uwe Seeler hat es verdient.