Restaurierung ist zum Hafengeburtstag abgeschlossen
Neumühlen. Seit gut 25 Jahren ist es so etwas wie ein Wahrzeichen an der Hafenkante von Altona: Doch ein Jahr lang lag der historische Schwimmkran "HHLA 1" schon nicht mehr an seinem Liegeplatz ganz außen vom Museumshafen Oevelgönne, direkt am Anleger der Hadag-Fähren. Jetzt zum Hafengeburtstag ist er wieder da. Frisch restauriert, lackiert, und vor allem sind die schweren Rostschäden beseitigt. "30 Jahre lang ist dort oben am Ausleger wohl schon nichts gegen Korrosion gemacht worden", sagt Museumsgeschäftsführer Björn Nicolaisen. Mehr als 100 000 Euro haben die Restaurierungsarbeiten in immerhin 40 Meter Höhe gekostet, die von den Vereinsmitgliedern allein nicht geleistet werden konnten. Ein Betrag, den der Betreiberverein des Hafens ebenfalls nie selbst aufbringen konnte.
Eigenarbeit und Spenden - so werden die historischen Fahrzeuge am Leben gehalten. Für die Kranrestaurierung kam dann eine ungewöhnliche Zusammenarbeit zustande: Die Firma PosterNetwork bezahlte die Summe und bekam dafür die Möglichkeit, an dem Kran zu werben. Während der Restaurierung wurde die Konstruktion in den inneren Museumshafen verholt, ein hohes Gerüst und Planen angebracht. Und darauf prangte dann monatelang Werbung. Unter anderem für den im vergangenen Jahr herausgekommenen letzten "Harry Potter"-Film. Wobei solche plakative Werbung am Hafen nicht ganz einfach ist. Die Stadtentwicklungsbehörde behalte sich eine Genehmigung vor und sehe dort natürlich am liebsten hafenbezogene Motive, sagt Nicolaisen. Zwar ist Zauberlehrling Potter ein eher wenig maritimes Thema, doch in diesem Fall sah man das offensichtlich nicht so genau, vermutet er.
Und so konnte Harry Potter gewissermaßen dazu beitragen, dass Hamburg ein wichtiges Stück seiner Hafengeschichte erhalten blieb. 1928 wurde der Schwimmkran bei der Deutschen Werft auf Finkenwerder gebaut, den Kran selbst lieferte die Hamburger Kampnagelfabrik. Der Schwimmkran kann bis zu 30 Tonnen heben und galt damals als technische Sensation und als eines der modernsten Hafengeräte weltweit. Jahrzehnte später reichte die Kraft aber nicht mehr, "HHLA 1" wurde ausgemustert. Technikliebhaber und das Museum für Hamburgische Geschichte übernahmen ihn, seit 1986 wird er vom Museumshafen betrieben.
Heute kann er im Sommer für Veranstaltungen gemietet werden, im Winter dient er dem Verein, um historische Schiffe aus dem Wasser heben und reparieren zu können.
Infos: www.schwimmkran-kfs.de