Alte City-BKK-Mitglieder dürfen nicht abgewimmelt werden
Eine Krankenkasse wird wegen finanzieller Schieflage abgewickelt, 140 000 Menschen müssen sich nach einer neuen umschauen. Schlimm genug für die Kunden der City BKK. Dass sich aber einige ältere, gebrechliche Mitglieder bei der Suche nach einer neuen Kasse vereinzelt wie Bittsteller vorkommen, ist unerträglich.
Keine Kasse freut sich über chronisch kranke Mitglieder, denn sie kosten Geld. Doch die Gesetzeslage in Deutschland ist eindeutig: Im Falle einer Pleite muss die Konkurrenz ihre Tore für Menschen öffnen, die sonst ohne Versicherungsschutz dastünden. Ein Akt der Solidarität, den sich das teuerste Gesundheitssystem in Europa leisten kann und muss.
Einige Versicherungen sollten endlich lernen, dass sie neben Rechten auch Pflichten haben. Übrigens trifft dies nicht nur auf die Krankensparte zu. Bei Autoversicherungen war es über Jahre üblich, dass man mit vielen Tricks versuchte, potenzielle Neukunden mit ausländisch klingenden Namen bereits am Telefon abzuwimmeln. Die Begründung: Wer aus bestimmten Ländern stammt, verursacht häufiger Unfälle. Kranke und Alte müssen um eine Krankenversicherung betteln, Ausländer sich die Finger wund wählen, um ihr Auto zu versichern. Solche Entwicklungen müssen die zuständigen Behörden im Keim ersticken, durch regelmäßige Kontrollen und saftige Strafen.