Die Internationale Gartenschau 2013 bekommt eine 13 Millionen Euro teure Bahn. Sie soll Besucher in luftiger Höhe über das Gelände fahren.
Wilhelmsburg. Schon zum zweiten Mal steht Jules Verne Pate für die Internationale Gartenschau igs 2013. Erst lehnte die Ausstellung ihr Motto "In 80 Gärten um die Welt" an das Meisterwerk "Reise um die Erde in 80 Tagen" an. Nun wird auch die neue Attraktion der Schau den futuristischen Schilderungen des Science-Fiction-Literaten gerecht: Eine hochmoderne, an einen Transrapid erinnernde Einschienenbahn soll in zwei Jahren die igs-Besucher in luftiger Höhe über das Gartenschaugelände fahren.
Gartenschau-Geschäftsführer Heiner Baumgarten stellte Pläne für die 13 Millionen Euro teure Bahn gestern erstmals vor. Weil der Monorail-Zug auf einem 3,4 Kilometer langen Rundkurs in vier bis sechs Meter Höhe über das Gelände fahre, "bieten wir den Besuchern einen spannenden Perspektivwechsel", sagte Baumgarten. Hindernisse, wie die quer durch den 100 Hektar großen Park verlaufende Wilhelmsburger Reichsstraße, könnten problemlos überwunden werden. Für Familien und ältere Menschen böte die Bahn eine angenehme Wegerleichterung.
Schon in den kommenden Wochen sollen die Arbeiten an der Gartenschaubahn beginnen. 280 Stützpfeiler werden benötigt, um insgesamt sieben Züge mit jeweils 13 Waggons und 78 Sitzplätzen über die Parklandschaft schweben zu lassen. Mit einem Tempo von gemächlichen 15 Kilometern pro Stunde wird eine komplette Runde etwa 30 Minuten dauern, die Taktung der Züge an drei Park-Haltestellen soll fünf Minuten nicht überschreiten. Pro Stunde könnten 2000 Gäste mitfahren.
Umgesetzt und betrieben wird das Projekt vom weltweit größten Hersteller für Freizeitparkanlagen, Intamin. Es sei bereits die 15. Gartenschau für das Unternehmen, sagte Geschäftsführer Peter Amberg. Beispielsweise war eine Einschienenbahn auch bei der Bundesgartenschau 1999 in Magdeburg zum Einsatz gekommen.
Mit Elektroantrieb und Gummirädern sei die Wilhelmsburger Einschienenbahn nicht nur energieeffizient, sondern auch geräuscharm. Wie teuer die Fahrt in den großzügig verglasten Waggons sein wird, könne noch nicht gesagt werden. "Unser Kalkulationspreis liegt bei 7,50 Euro", sagte Heiner Baumgarten, der 2,5 Millionen IGS-Besucher erwartet.
Fahrpreis und Weiterverkauf der Bahn nach der igs sollen das Projekt refinanzieren. Bei großem Anklang liege das Vorkaufsrecht für einen Verbleib der Bahn in Hamburg. Bereits 1963 und 1973 schmückten sich die Gartenausstellungen der Stadt mit Schaubahnen. 1963 war es eine 1415 Meter lange Seilbahn vom Dammtorbahnhof über Planten un Blomen, zehn Jahre später eine Schienenbahn mit vier Haltepunkten.
Die igs 2013 öffnet vom 26. April bis 13. Oktober auf der Elbinsel. Entlang der Wilhelmsburger Reichsstraße nehmen sieben Einzelparks die Themen Hafen, Kultur, Kontinente, Natur, Bewegung, Religionen, Wasser auf. Ebenfalls im Jahr 2013 präsentiert sich die Internationale Bauausstellung (IBA).