Hamburg. Am Sonntagmorgen sind drei Frauen unabhängig voneinander Opfer von Exhibitionismus geworden. Die mutmaßlichen Täter sind auf freiem Fuß.
In Zügen in und um Hamburg ist es am Sonntag wiederholt zu sexuellen Übergriffen gekommen. Zwei Männer haben unabhängig voneinander drei Frauen belästigt.
Gegen 6.40 Uhr wurde bei der Einsatzzentrale der Bundespolizei Hamburg der erste Vorfall gemeldet. Der Zugbegleiter eines Metronoms rief die Beamten zu Hilfe, da ein 44-jähriger Mann zwei junge Frauen an Bord des Zuges sexuell belästigt haben soll. Der Tatverdächtige habe zunächst „in einer Vierersitzgruppe seine Hand in die geöffnete Hose gesteckt und offensichtlich an seinem Geschlechtsteil manipuliert“. Dabei soll er eine 29-jährige Frau direkt angestarrt haben.
Angewidert, so heißt es in einer Mitteilung der Bundespolizei weiter, habe die Frau ihren Sitzplatz verlassen. Der mutmaßliche Exhibitionist soll sie danach durch den Zug verfolgt haben, bevor er sich ein neues Opfer suchte.
S-Bahn Hamburg: Übergriff gegen mehrere Frauen in Metronom-Zug
Diesmal habe er sich zu einer 26-Jährigen in eine Vierersitzgruppe gesetzt. Dabei soll er erneut sein Geschlechtsteil entblößt und an diesem vor der Geschädigten manipuliert haben. Der Mann soll dabei den direkten Blickkontakt zu der Geschädigten gesucht haben, so die Bundespolizei.
Auch die 26-Jährige verließ daraufhin umgehend ihren Sitzplatz und wandte sich an einen Zugbegleiter, welcher dann wiederum die Polizei verständigte. Als der Zug im Bahnhof Harburg zum Stehen kam, konnten Bundespolizisten den Mann noch vor Ort stellen. Von Einsicht schien bei ihm jedoch keine Spur zu sein. Laut Bundespolizei gab er keine der Taten zu. Gegen den polizeilich bekannten Mann wurde deshalb ein Strafverfahren wegen des Verdachtes auf exhibitionistische Handlungen eingeleitet. Anschließend ließen die Beamten den Mann wieder gehen.
Exhibitionist in Hamburger S-Bahn – junge Frau ruft Zugführer zu Hilfe
Nicht einmal drei Stunden später kam es in einer Hamburger S-Bahn zu einem ähnlichen Vorfall. Auch in diesem Fall wurde die Bundespolizei vom Zugführer informiert, nachdem ein 29-jähriger Mann neben einer 23-jährigen Frau sein Geschlechtsteil entblößt und an diesem mehrfach manipuliert haben soll.
Die S5 war gerade auf dem Weg von Eidelstedt in Richtung Sternschanze. Auch in diesem Fall soll der mutmaßliche Exhibitionist sich in eine nebenstehende Sitzgruppe gesetzt und Blickkontakt zu der jungen Frau gesucht haben.
Nachdem die Frau den Zugführer durch den Notruf in der Bahn informiert hatte, wurde der Zug in der Station Sternschanze angehalten, wo Bundespolizisten den 29-Jährigen in Empfang nahmen. Er wurde nach Aufnahme seiner Personalien entlassen. Nun steht ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf exhibitionistische Handlungen an.
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Die 23-Jährige sei laut Bundespolizei von dem Vorfall sichtlich mitgenommen gewesen. Ihr und den beiden betroffenen Frauen aus dem ersten Fall wurde entsprechende Hilfe angeboten.
Für Betroffene: Hilfe bei sexueller Belästigung und Gewalt
Falls Sie oder Menschen in Ihrem Umfeld Opfer von sexueller Belästigung oder anderen Formen sexueller Gewalt geworden sind, finden Sie Hilfe bei den folgenden Anlaufstellen: