Hamburg. Startschuss für den KulturEnergieBunker: Die Stadt kauft den Bau an der Schomburgstraße und stellt ihn KEBAP zur Verfügung.

Seit zehn Jahren beschäftigt sich der Verein KulturEnergieBunkerAltonaProjekt (KEBAP) mit den Planungen zu einer nachhaltigen Nutzung des Hochbunkers an der Schomburgstraße. Nun ist er seinem Ziel einen großen Schritt näher gekommen, in dem 50 Meter langen, 12 Meter tiefen und 19 Meter hohen Schutzbau Räume für Kultur einzurichten und Energie zu erzeugen.

Die Stadt hatte das Gebäude im vergangenen Jahr vom Bund gekauft. Nun hat sie es dem Verein zur Verfügung gestellt. Zwei Jahre haben die Mitglieder nun Zeit, ein konkretes inhaltliches und architektonisches Konzept zu entwickeln, auf dessen Grundlage die Stadt mit ihnen einen Erbbaurechtvertrag über 60 Jahre schließen kann. Bis 2025 soll der Bunker dann entsprechend umgebaut sein.

„Der Hochbunker erfährt durch die neue Nutzung eine völlige Umdeutung"

„Wir freuen uns, hier als Zwischenhändler für ein nachhaltiges und überzeugendes Projekt auftreten zu können, das eine energie- und kulturgeladene Brücke zwischen Altona und St. Pauli schlagen wird“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) im Hinblick auf die Lage des Bunkers unweit der Reeperbahn. Beim Erbbaurecht, einem vom Senat favorisierten Vergabeverfahren für städtische Grundstücke, könne das Bunker-Projekt sogar Vorreiter sein. „Das Erbbaurecht ist eine passende Struktur, um einen städtischen Einfluss zu behalten, aber auch spannende Quartiersprojekte voranzubringen.“

„Der Hochbunker erfährt durch die neue Nutzung eine völlige Umdeutung und wird von einem ehemaligen Ort der Angst zu einem Ort gemeinschaftlicher Freunde“, ergänzte Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne). Sie lobte das Engagement der Vereinsmitglieder und Nachbarn, die das Projekt „trotz vieler Hürden“ weiterverfolgt hätten. Karin Breitenfeld von KEBAP e.V. beschrieb den Bunker, der durch eine ein Meter dicke Wand in zwei Hälften geteilt wird, als „prädestiniert für die künftige Doppelnutzung von Energie und Kultur“.

Wünsche aus Bürgerbeteiligungsverfahren sollen umgesetzt werden

Hinter einer teils begrünten und teils mit Solarpaneelen verkleideten Fassade sollen die Wünsche aus einem langen Bürgerbeteiligungsverfahren umgesetzt werden. Im Kulturbunker sollen ein großer Multifunktionsraum für kulturelle, sportliche und private Veranstaltungen, Nachbarschaftswerkstätten, Proberäume und eine Gemeinschaftsküche entstehen.

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Im Energiebunker sind innovative Anlagen zur Gewinnung von Ökowärme und Ökostrom geplant: eine Wärmepumpe, eine Holzvergaser- und eine Solarthermie-Anlage, die mit einem großen Wärmespeicher und kleinen Blockheizkraftwerken kombiniert werden. Auf der großen Dachfläche soll ein Gemeinschaftsgarten entstehen.