Hamburg. Die 1902 errichtete Hotel an der Elbe wurde komplett umgestaltet. Welches bekannte Unternehmen dahintersteckt und was noch geplant ist.

Mit seiner reich geschmückten Jugendstil-Fassade sieht das Strandhotel Blankenese so aus wie immer. Doch im Inneren erstrahlt die 1902 an der Elbe errichtete Immobilie nach einer umfangreichen Sanierung in neuer Pracht. Und wenn erst mal die bereits bestellten, grün-weiß gestreiften Kuppelmarkisen über den großen Fenstern zu beiden Seiten des von Mandarinen- und Olivenbäumchen gesäumten Eingangs hängen, wird man dem kleinen Hamburger Hotel die Schönheitskur auch von außen ansehen.

Dahinter steckt das Hamburger Unternehmen Stilwerk, das vielen als Center für Designmöbel in der Nähe des Fischmarkts ein Name ist. Nach dem Hotel an der Heimhuder Straße ist das Haus in Blankenese jetzt das zweite Hamburger Hotel des Unternehmens. Vollständig fertig ist es aber noch nicht. Doch davon merken die Gäste nichts, die seit Anfang Mai empfangen werden.

Hamburg: Strandhotel Blankenese bietet mediterranes Flair an der Elbe

Kathrin Rittmann-Sichau, die für das Hamburger Unternehmen Stilwerk den gesamten Hotelbereich verantwortet, und ihre für die Gestaltung der Hotels zuständige Kollegin Karlotta Bott, führen durch das Haus. Das Gefühl, hier im Süden zu sein, setzt sich im geschmackvoll gestalteten Inneren fort: An der kleinen Rezeption im Eingangsbereich werden Sonnenbrillen, Schwimmflossen und gehäkelte Flaschenhalter-Taschen zum Verkauf angeboten.

Das Sofa Cloverleaf und ein Sessel unter der künstlichen Palme laden im „Club-Room“ zum Ausspannen ein – Blick auf die Elbe inklusive.
Das Sofa Cloverleaf und ein Sessel unter der künstlichen Palme laden im „Club-Room“ zum Ausspannen ein – Blick auf die Elbe inklusive. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Auch im sogenannten „Club-Room“ setzt sich der Eindruck fort: Hier ziert eine Palmentapete die Wand hinter der Bar. Gegenüber, neben dem Fenster mit Blick auf die Elbe, wurden unter einer Palme Sessel und Leselampe arrangiert. Hingucker ist ein geschwungenes grünes Sofa, eine Design-Ikone des Dänen Verner Pantons.

Noch stehen hier Tische mit Marmorplatten und unterschiedliche Stühle als Platzhalter für noch zu lieferndes Mobiliar. Doch Frühstück, Kaffee und Kuchen werden trotzdem schon serviert. Bald soll es auch kleinere Gerichte und ein gutes Glas Wein geben – und zwar nicht nur für Hotelgäste.

Hotel an der Elbe: Noch in diesem Sommer soll auch ein Beachclub entstehen

„Auch Spaziergänger und Nachbarn sind uns willkommen“, so Rittmann-Sichau. Das soll auch für den gegenüberliegenden Veranstaltungsraum, das „Atelier“, gelten, der noch gestrichen und eingerichtet werden muss. Und für den Beachclub mit Outdoor-Küche, der noch diesen Sommer hinter dem Parkplatz entstehen soll.

Die von einer Palmen-Tapete geprägte Bar des „Club-Room“. Das Mobiliar wird teilweise noch ausgetauscht.
Die von einer Palmen-Tapete geprägte Bar des „Club-Room“. Das Mobiliar wird teilweise noch ausgetauscht. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Stilwerk-Inhaber Alexander Garbe hatte das Strandhotel bereits 2019 gekauft. Die Vision sei sofort klar gewesen: „Wir wollten eine Oase für anspruchsvolle, designaffine Reisende kreieren, die inspiriert und zum Austausch einlädt.“ Zudem sollte eine Art bewohnbarer Showroom entstehen, in dem alle Einrichtungsgegenstände auch erworben werden können.

„Bei der Farbgestaltung hat uns die Natur, die das Hotel umgibt, inspiriert“

Dass das deutlich länger gedauert hat als geplant, lag zunächst an Corona, und dann an einem massiven Wasserschaden, der eine weitreichende Sanierung des hinteren Gebäudeteils erforderte. Doch mittlerweile sei das Strandhotel ein „echtes Juwel, das vor der einzigartigen Kulisse des Treppenviertels eine besondere Magie versprühe“, so Garbe. „Unsere Vision ist nach der Neugestaltung nun endlich wahr geworden.“

Stilwerk-Geschäftsführer Alexander Garbe nennt das Strandhotel Blankenese „ein echtes Juwel vor der einzigartigen Kulisse des Treppenviertels“.
Stilwerk-Geschäftsführer Alexander Garbe nennt das Strandhotel Blankenese „ein echtes Juwel vor der einzigartigen Kulisse des Treppenviertels“. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Viele originale Elemente kamen bei der Sanierung zum Vorschein: Historische Kacheln im Eingangsbereich oder Kassetten an den Stufen der Holztreppe, die vorbei an bunten Jugendstilfenstern in die oberen Etagen führt. Die zwölf Zimmer werden im Strandhotel Blankenese Studios genannt und sind in unterschiedlichen Farbtönen gestrichen. „Bei der Farbgestaltung hat uns die Natur, die das Hotel umgibt, inspiriert“, sagt Designerin Bott.

Strandhotel Blankenese vermittelt Gästen Kontakt zu Möbelmanufakturen

Bott hat die Farben unterschiedlich benannt: Sky (ein helleres Blau für die nach vorne hinaus gehenden Zimmer), Sun (je nach Zimmer ein warmes Ockergelb oder ein mattes Rosa), Sea (ein tiefes Blau) und Green (ein kräftiges Grün für die zum Elbhang gelegenen Zimmer). Ausgestattet sind alle Studios mit außergewöhnlichem Inventar.

Ein Raum des Strandhotels Blankenese, der in der Farbe Sky (einem helleren Blau) gestrichen ist.
Ein Raum des Strandhotels Blankenese, der in der Farbe Sky (einem helleren Blau) gestrichen ist. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

„Wir arbeiten überwiegend mit kleinen Manufakturen zusammen, die auf nachhaltige Produktion setzen“, so Karlotta Bott. Vor allem mit Rye Beds aus Dänemark und dem norwegischen Unternehmen Northern. Inspiriere die Einrichtung Kunden zum Kauf, trete man als Vermittler auf.

Hotel Hamburg: Strandhotel Blankenese bietet Gästen „Detox durch Design“

Als Reminiszenz an die Nachbarschaft, das Treppenviertel, hat die Designerin in jedem Zimmer ein paar Postkartenmotiven gehängt, die ihr vom langjährige Briefträger hier, Jochen Engel, überlassen wurden. Eine genauso charmante Impression ist das „Nest“, eine Kombination aus Schale (für Schlüssel und Handy) und Kleiderhaken (für Handtaschen), die in jedem Studio neben der Tür hängt.

Dass Gäste ihr Handy hier auch wirklich ablegen, ist gewünsncht. „Wir bieten Detox durch Design. Unsere Gäste sollen in einem schönen, gesunden Umfeld zur Ruhe kommen“, sagen Kathrin Rittmann-Sichau und Karlotta Bott. Aus diesem Grund hängen auch keine TV-Geräte in den Studios. Die Zimmer gibt es in fünf Kategorien, sie kosten ab 169 Euro („Total Tiny Studio“) und ab 369 Euro („Suite Studio“).