Hamburg. Das gleichnamige Stilwerk-Hotel verbindet puren Wohlfühl-Charme mit dem Erlebnis von 800 Designmarken für Wohnkultur.

Diese Geschichte beginnt im Jahr 1996, als der Vater von Alexander Garbe an der Großen Elbstraße am Hafen das erste stilwerk eröffnete. Zum einen war diese Gegend der schönsten Stadt der Welt vor knapp 25 Jahren mitnichten so schön. Zum anderen war und ist das stilwerk-Konzept ausgesprochen innovativ: Eine Vielfalt an Markenshops, die sich mit den Begriffen Design, Inte­rior, Wohnkultur verorten lassen, befindet sich hier unter einem Dach in ausgefallener Architektur – nämlich der einer ehemaligen Mälzerei am Altonaer Fischmarkt. Heute gibt es auch stilwerk-Destinationen in Berlin und Düsseldorf, insgesamt stolze mehr als 100 Stores.

Bis Alexander Garbe in diese Designwelt eintauchte, sollte jedoch noch etwas Zeit vergehen. So verfolgte er anfänglich einen eher konservativen Weg: „Ich habe eine Lehre bei der Hamburgischen Landesbank gemacht. Doch auf Dauer war es mir dort zu eng.“ Er ging nach Spanien zu einer Werbeagentur, und dann zog es ihn ins damals noch mächtig swingende London, wo er neun Jahre in der Immobilienbranche arbeitete. Wieder zurück in Hamburg, verließ er 2015 zwar die Garbe Gruppe, nahm jedoch alles rund ums stilwerk mit, denn das war ihm „lieb und wichtig geworden“.

Ansehnliche Tour durch große und kleine Hotels

Bevor sich die Wege von Tatjana Groß und Alexander Garbe schließlich im stilwerk kreuzten, hatte die gelernte Hotel-Fachfrau eine ansehnliche, internationale Tour durch große und kleine Hotels hinter sich. „Es führte mich unter anderem nach Ägypten, in die Karibik, in die Türkei, ich habe zahlreiche Hotels eröffnet. Da habe ich mit allen Tools, die im Bereich Planung und Management von Bedeutung sind, gearbeitet.“ So hat sie etwa an der Eröffnung des Hotels Grand Elysée von Eugen Block mitgewirkt. Und eines hat sich im Laufe ihrer bewegten Jahre eingeprägt: „Im Hotel zu arbeiten ist wie ein praktisches Psychologiestudium, nur hat man es hier mit realen Menschen und ihren Geschichten zu tun.“

Nomad Chair von Norr11, J46 Stuhl von FDB Møbler, und das Regal ist von Frama.
Nomad Chair von Norr11, J46 Stuhl von FDB Møbler, und das Regal ist von Frama. © Mark Sandten

2010 lernten sich die zwei dann über das Hotel Treudelberg kennen, das noch zur Garbe Gruppe zählte. Schnell merkten sie, dass sie eine sehr ähnliche Auffassung hatten mit Blick auf Hotels: „Das Schönste ist es, wenn man bei einem Hotel das Gefühl hat, einmal mehr nach Hause zu kommen. Quasi eine Heimat auf Reisen.“ Und weil sie nicht nur in diesem Bereich ein sehr gutes Gefühl hatten, trat Tatjana Groß 2016 ebenfalls in die stilwerk-Geschäftsführung ein, 2018 folgte dann der Kauf des Hotels Heimhude in der Heimhuder Straße 16, einer charmanten Jugendstilvilla inmitten von Harvestehude.

24 individuell kuratierte Zimmer

„Da hatten wir schon den ganzen stilwerk-Kosmos im Kopf, den wir im dann Hotel Heimhude widerspiegeln wollten. Aber wir haben nicht den Fehler begangen, nun alles sofort ändern zu wollen“, sagt Alexander Garbe. Und Tatjana Groß ergänzt: „Dieses Haus mit wechselnden Betreibern gibt es ja schon lange und somit auch viele Stammgäste, die immer wiederkamen, weil sie von diesem Haus angetan waren“, einem Ort der Tradition in der Moderne. „Um das Haus besser zu verstehen, haben wir das erste Jahr erst mal leise und zurückhaltend hineingehört“, bemerkt Alexander Garbe, „und haben begriffen: Die Gäste des Hotel Heimhude sind eine Community.“

Modern und zeitlos: Die Leuchte Flowerpot stammt von &Tradition.
Modern und zeitlos: Die Leuchte Flowerpot stammt von &Tradition. © Mark Sandten

Die sich aus ganz und gar unterschiedlichen Berufsgruppen zusammensetzt und die insgesamt 24 individuell kuratierten Zimmer bewohnt: „Es kommen Patienten, die in der nahe liegenden Tagesklinik behandelt werden, die Universitätsprofessorin auf Kongressbesuch oder der Sportler, der den Triathlon mitmacht“, erklärt Tatjana Groß. „Wer heute zu uns kommt, dessen Zimmer ist nicht nur mit Accessoires und Möbeln aus der stilwerk-Welt eingerichtet. Und die Gäste können jedes einzelne Stück später kaufen – das ist tatsächlich konzeptionell ein neuer Ansatz. Wenn man ins Hotel Heimhude hineinkommt, heißt einen ein besonderer Raum willkommen. Im Zentrum steht ein frei stehender Tresen, um den sich alle versammeln können. Als einladender Fixpunkt dient er tagsüber als Rezeption und verwandelt sich am Abend zur Bar, an der Drinks und Snacks bereitstehen.“

Die Küche ist ein zentraler Ort

Genau deswegen ist auch in unserem Hotel die Küche ein zentraler Ort. Hier geht die Reise los, hier ist Raum für Austausch, hier startet das gemeinsame Erlebnis.“ Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Lebensräume, wie Bibliothek, Lounge, Fitnessraum und Garten, die der Gast nutzen kann. „Ob nun zur Entspannung, Inspiration, Konzentration oder Kommunikation, jeder Gast soll sich im Hotel Heimhude wohlfühlen und die Räume nach seinen persönlichen Bedürfnissen nutzen.“

Das Massivholzbett Friday Night von Zeitraum atmet dank offenporiger Oberfläche weiter, verbessert so das Raumklima und die Schlafqualität.
Das Massivholzbett Friday Night von Zeitraum atmet dank offenporiger Oberfläche weiter, verbessert so das Raumklima und die Schlafqualität. © Mark Sandten

Die konzeptionelle Grundüberlegung wurde im Hotel Heimhude nach und nach implementiert, stellt Alexander Garbe fest: „Mit diesem Hospitality-Projekt wird das stilwerk mit seinen über 800 Designmarken haptisch erfahrbar und noch viel erlebbarer. Vom Lichtschalter bis zum Bett, von der Armatur bis zum Sessel, von der Leuchte bis zum Schrank. Maßgefertigte Handwerkskunst kombinieren wir mit Designklassikern, aufgemöbelte Antiquitäten treffen auf moderne Details. Schließlich haben wir es ja bei unserem Hotel mit einer Grande Dame aus dem vorletzten Jahrhundert zu tun, und manchmal reicht schon ein neuer Anstrich, um eine komplett andere Wirkung zu entfalten. So trifft Alt auf Neu, und es entsteht eine wunderbare Symbiose, die den gewissen Twist nicht vermissen lässt.“

stilwerk musste wegen Corona vorübergehend schließen

Zwar ganz anders und doch auf der stilwerk-Philosophie beruhend, wird das Strandhotel Blankenese umgeformt werden – auch dieses Objekt gehört seit Kurzem zu den stilwerk-Hotels. In Ergänzung zum Hotel Heimhude wird es im Strandhotel selbstverständlich gastronomische Angebote unter freiem Himmel geben. Darauf dürfen sich nicht nur Hamburg-Touristen freuen, sondern auch die Nachbarschaft.

Die Deckenleuchte Saucer Bubble von Herman Miller wird im Hotel Heimhude zu einem Mond, der die feinen Stuckarbeiten erhellt.
Die Deckenleuchte Saucer Bubble von Herman Miller wird im Hotel Heimhude zu einem Mond, der die feinen Stuckarbeiten erhellt. © Mark Sandten

Dieser Tage musste natürlich auch das stilwerk zum Schutz vor dem Coronavirus vorübergehend schließen. Zum Glück sind hier stationärer und digitaler Handel gut verzahnt. Um kleineren Hamburger Händlern aus der Home-und-Living-Branche zu helfen, die nicht auf solche starke Plattform zurückgreifen können, wurde ihnen der stilwerk-Onlineshop als Vertriebsweg kostenfrei zugänglich gemacht. „Kooperation statt Konkurrenz ist das Gebot der Stunde“, meint Garbe. Und Tatjana Groß pflichtet ihm bei. „Auch Helfen hat durchaus etwas mit Stil zu tun.“ Da wäre sie wieder, die Grande Dame in Sneakers.

Hotel Heimhude, Heimhuder Str. 16, 20148 Hamburg

  • Einzelzimmer ab 139 Euro
  • Doppelzimmer ab 169 Euro

www.stilwerkhotels.com

stilwerk.com