Hamburg. Das beliebte Ausflugsziel im Hamburger Westen wartet seit Neustem mit drei Kaltblütern auf. Allerdings nur für einige Tage.
Huch? Pferde im Wildgehege Klövensteen? Das ist neu. Doch wer nun denkt, dass die Uhus, Hirsche und Waschbären des Wildparks in Hamburg-Rissen tierische Nachbarn bekommen, ist auf dem Holzweg. Mit Holz haben die Gäste aber tatsächlich etwas zu tun: Die drei Pferde sollen dem Bezirksamt Altona in den kommenden zehn Tagen dabei helfen, Waldarbeiten im Forst Klövensteen durchzuführen.
„Die Kaltblüter Stella, Fesche und Dukat werden ab heute rund 300 Raummeter – also rund 300 Kubikmeter gestapeltes Holz – aus dem Wald ziehen“, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Bei dem Einsatz handele es sich um eine sogenannte Schwachholzernte, „die in 30- bis 80-jährigen Laubholzbeständen mit dünnem Holz durchgeführt wird“, so Sprecher Mike Schlink.
Klövensteen: Pferde helfen im Hamburger Wildgehege bei Forstarbeiten
Ziel der Arbeiten sei es, Baumarten, die weniger häufig vertreten sind, zu fördern, – und zwar durch die Entnahme von Baumarten, die wesentlich häufiger vorkommen. Sämtliches bei der Ernte entnommene Holz solle laut Schlink dann in der Revierförsterei Klövensteen zu Brennholz weiterverarbeitet und den Hamburgern und Hamburgerinnen ab Oktober zum Verkauf angeboten werden.
Und warum helfen nun drei Pferde, warum nicht große Maschinen? „Der Einsatz der Rückepferde hilft uns dabei, besonders umweltschonend vorzugehen“, erklärt Maximilian Zimmermann, Förster im Forst Klövensteen. Das bei der Schwachholzernte anfallende Holz werde zuerst mithilfe der Pferde zuerst durch den Wald bis zum nächstgelegenen Weg gebracht, wo die Maschinen – sogenannte Forstspezialschlepper – warten.
Wildgehege Klövensteen in Rissen nach Schließung jetzt wieder geöffnet
„Während diese Maschinen aufgrund ihres Gewichts dafür sorgen, dass der Waldboden über Jahre verdichtet wird, schonen Rückepferde den Untergrund“, sagt Bezirksamtssprecher Mike Schlink. Und auch wenn die Kaltblüter das Wildgehege bald wieder verlassen, gute Nachrichten gibt es trotzdem: Nachdem der Klövensteen seit dem 8. Februar wegen Instandhaltungsarbeiten geschlossen war, sind die Türen ab sofort wieder donnerstags bis sonntags von 9 Uhr bis 16 Uhr für Besucher und Besucherinnen geöffnet.
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Mit etwas Glück lässt sich bei einem ausgedehnten Spaziergang außerdem noch ein neuer Bewohner entdecken: „Mufflon Magnus mischt seit Montag die Mufflonherde im Wildgehege auf. Das junge Männchen stammt aus dem Tierpark Wismar und soll in erster Linie frische Gene in die Tiergruppe bringen“, so Schlink.
Schon jetzt renne das Wildschaf „selbstbewusst über die Fläche und wird künftig sicherlich ein guter ‚Muffel-Papa‘ sein“, so der Sprecher.