Hamburg. Statt ins Pflegeheim gehen zu müssen, können ältere Menschen in diesem neuen Quartier wohnen bleiben. Saga erklärt das Konzept.

Ein besonderes Konzept mit 78 öffentlich geförderten Wohnungen ist jetzt in Hamburg-Lurup an den Start gegangen: Mit „LeNa“ verwirklicht das städtische Wohnungsunternehmen Saga am Osdorfer Born ein einzigartiges nachbarschaftliches Miteinander – mit lebenslangem und selbstbestimmtem Wohnen. Es ist eines von mehreren Wohnungsbauprojekten in Hamburg, die in diesem Jahr fertig werden.

Allen Menschen soll es ermöglicht werden, selbstbestimmt in ihrem Quartier zu leben. Nach Barmbek, Steilshoop und Horn kommt LeNa jetzt auch in der Nachbarschaft des Osdorfer Born. Die ersten Mieter sind vor ein paar Tagen eingezogen.

Hamburg-Lurup: Selbstständiges Leben in einer Nachbarschaft, die sich kümmert

Das ist das Besondere an „LeNa – Lebendige Nachbarschaft“: Es soll bewegungseingeschränkten Menschen, die älter sind als 60 Jahre, ermöglichen, ihr Leben lang selbstständig in ihrer eigenen Mietwohnung leben zu können. Die Saga bietet eine entsprechende Versorgung vor Ort mit flexibel abrufbaren Dienstleistungen und vor allem ein stützendes, nachbarschaftliches Miteinander. Zentrale Anlaufstelle ist unter anderem ein Nachbarschaftstreff.

Dort wird ehrenamtliche Hilfe organisiert – vom Leeren des Briefkastens im Urlaub bis zur Unterstützung beim Einkaufen. „Wir werden bewährte Konzepte in immer mehr Stadtteilen anbieten“, hat der damalige Saga-Vorstand Wilfried Wendel vor einigen Jahren im Abendblatt versprochen.

Osdorfer Born: Die neuen Mieter sollen sich austauschen und begegnen können

Die neuen Saga-Wohnungen an der Straße Kroonhorst sollen viel mehr sein als nur Wohnraum. Die Idee ist es, dass sich Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil begegnen und dass es genügend Platz für nachbarschaftliche Aktivitäten und Veranstaltungen gibt. Diese werden von Nachbarinnen und Nachbarn selbst entwickelt und organisiert.

Umfragen zeigen, dass die meisten Senioren so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben möchten und den Umzug in ein Pflegeheim scheuen. Gegen diesen Wunsch sprechen enge Badezimmer, schmale Türen, viele Stufen – und vor allem fehlende Fahrstühle in mehrgeschossigen Wohnanlagen.

Hamburg-Lurup: 78 Wohnungen in dem fünfgeschossigen Neubau sind barrierefrei

Der fünfgeschossige Neubau der Saga mit einer Klinker- und Putzfassade bietet einen barrierefreien Zugang. Die Zwei- bis Dreizimmerwohnungen sind auch darüber hinaus barrierefrei und haben eine Loggia. Mieterinnen und Mietern steht neben einem Fahrradkeller auch eine Tiefgarage zur Verfügung.

Neben dem Nachbarschaftstreff gibt es eine Gemeinschaftsküche, eine Dachterrasse sowie einen grünen Innenhof mit Sitzgelegenheiten. Die Wohnungen werden im ersten Förderweg errichtet, sodass die Anfangsmiete 6,90 Euro pro Quadratmeter netto kalt beträgt.

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Sven Solterbeck, Leiter der Saga-Geschäftsstelle Osdorf: „Ich freue mich sehr, dass wir unser erfolgreiches Konzept ‚LeNa‘ jetzt auch am Osdorfer Born etablieren. Mit unseren Partnerinnen und Partnern sorgen wir dafür, dass Menschen auch bei zunehmendem Assistenzbedarf in ihrer gewohnten Umgebung wohnen können. Das ist ein wichtiger Baustein für die weitere Quartiersentwicklung.“