Hamburg. Mit Drohungen und Schlägen soll ein 44-Jähriger eine Frau zur Prostitution am Hauptbahnhof gezwungen haben. Prozess in Altona.
Mit Schlägen und Drohungen soll ein 44-Jähriger eine Frau aus Ghana zur Prostitution in Hamburg gezwungen haben. Zum Auftakt eines Prozesses vor dem Amtsgericht Altona warf die Staatsanwaltschaft am Mittwoch dem Angeklagten vorsätzliche Körperverletzung und schwere Zwangsprostitution vor.
Laut Anklage misshandelte er die Frau, mit der er nach ghanaischem Recht verheiratet war, am 30. August 2020 in der gemeinsamen Wohnung in Altona-Altstadt. Dabei habe er ihr so wuchtig ins Gesicht geschlagen, dass sie eine Fraktur des Augenhöhlenbodens erlitt.
Zur Prostitution in Hamburg gezwungen: Zuhälter drohte, Sohn (10) zu töten
Eineinhalb Jahre lang, von Januar 2021 bis August 2022, soll der Angeklagte die Frau zur Prostitution gezwungen haben. Er begleitete sie demnach zu Terminen mit Freiern in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs. Dabei übernahm er die Preisverhandlungen und behielt die Einnahmen fast vollständig für sich.
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Da die Frau über keine Aufenthaltserlaubnis verfügte, drohte er ihr mit einer Anzeige bei der Polizei und damit, ihren zehnjährigen Sohn in Ghana zu töten. Das Gericht hörte am Mittwoch die Frau als Zeugin. Dazu sei die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden, teilte ein Gerichtssprecher mit.