Hamburg. Der NDR hat beschlossen, ein Interview, das Ina Müller mit Rammstein-Musiker Christian „Flake“ Lorenz führte, nicht zu senden. Die Gründe.
Die Sendung ist schon längst im Kasten, nun hat sich der NDR dazu entschlossen, Teile davon nicht auszustrahlen. Es geht um das beliebte Late-Night-Format „Inas Nacht“, das von dem öffentlich-rechtlichen Sender produziert und in der ARD ausgestrahlt wird.
Für die neue Staffel, die am 20. Juli startet, unterhielt sich Gastgeberin Ina Müller in der Hamburger Seemannskneipe Schellfischposten mit Christian „Flake“ Lorenz, Keyboarder der Band Rammstein. Angesichts der Diskussionen um die Musiker hat sich der NDR nun entschieden, das aufgezeichnete Gespräch nicht zu zeigen. Mehrere Frauen – teils anonym – hatten Rammstein-Frontmann Till Lindemann sexuelle Belästigung und Missbrauch vorgeworfen. Derzeit wird gegen Lindemann ermittelt.
NDR: „Inas Nacht“-Gespräch mit Rammstein-Keyborder gestrichen
Der NDR erklärte dem Abendblatt bezüglich des Interviews mit Rammstein-Musiker Lorenz: „Als das Gespräch aufgezeichnet wurde, waren die aktuellen Vorwürfe noch nicht öffentlich bekannt – daher konnte Christian „Flake“ Lorenz dazu nicht befragt werden bzw. Stellung nehmen.“
Und weiter heißt es: „Die jetzige Ausstrahlung eines Interviews, in dem Christian „Flake“ Lorenz aber nicht zur Debatte um Rammstein befragt wird, erscheint der Redaktion zurzeit nicht angebracht und würde bei den Zuschauenden falsche Erwartungen wecken.“
Laut NDR fand die Aufzeichnung des Interviews am 12. Mai statt. Im Gespräch mit Ina Müller sprach Lorenz demnach über die künstlerische Biografie der Band und über seine eigene Geschichte.
„Inas Nacht“: Sven Regener und Birdy statt Rammstein-Keyboarder
Laut NDR läuft die Aufzeichnung vom 12. Mai am 24. und 26. August – allerdings ohne das Gespräch mit dem Rammstein-Musiker. Stattdessen werden an diesen beiden Tagen ein Gespräch mit dem Musiker Sven Regener sowie Musikauftritte von Element of Crime und der britischen Musikerin Birdy zu sehen sein.
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Rammstein-Sänger Till Lindemann hatte die Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen. „In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben“, hatte es in einer Mitteilung seiner Anwälte geheißen. „So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“ dcb/dpa