Hamburg. Das Bezirksamt Altona bietet deutlich weniger Hochzeitstermine als im Vorjahr an. Was Paare für die Planung wissen müssen.
Für viele Menschen soll es der schönste Tag ihres Lebens werden: die eigene Hochzeit.Doch nicht überall in Hamburg können Paare einfach und unkompliziert den Bund fürs Leben schließen. Eine Kleine Anfrage der CDU ergab jetzt: Wer im RathausAltonaheiraten will, hat es schwer.
„Um knapp 40 Prozent ist die ohnehin schon geringe Zahl angebotener Hochzeitstermine in diesem Jahr zurückgegangen“, heißt aus dem Wahlkreisbüro von Anke Frieling, stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. „Nur 420 Hochzeitstermine bietet das Bezirksamt in 2023 an“ – zu wenig für einen Bezirk mit rund 280.000 Einwohnern und Einwohnerinnen. Die Verwaltung lasse Heiratswillige im Stich, es sei ein „Unding“, bemängelt Frieling.
Hochzeit Hamburg: Termine gibt es sechs Monate im Voraus
Schon im Jahr 2020 wurde bekannt, dass die Zahl der Eheschließungen im Bezirksamt Altona drastisch zurückgegangen war – als Grund wurde damals eine spezielle Regelung bei der Terminvereinbarung genannt. Reservierungen für Hochzeitstermine gab es nur mit einem Jahr Vorlauf.
Aufgrund der großen „Beschwerdelage“ wurde diese Regelung inzwischen angepasst, so Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona. „Das Standesamt Altona vergibt Termine sechs Monate im Voraus“, sagt Schlink und verweist auf die in Deutschland vorgegebene Frist zur Anmeldung. Doch woran liegt es dann, dass Paare in diesem Bezirk nur mit Glück an Termine für die Eheschließung kommen?
Anmeldung für Hochzeitstermine in Altona nur noch persönlich
Ein Grund dürfte sein, dass sich Paare im Bezirksamt Altona nur an zwei Tagen in der Woche für Eheschließungstermine anmelden dürfen: Jeden Dienstag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr – und ausschließlich persönlich. Während der Dienstag aber auch als Sprechtag für alle anderen Anliegen angeboten werde, sei der Donnerstag seit Neuestem nur für die Anmeldung von Eheschließungen reserviert.
Die telefonische Anmeldung sei allerdings abgeschafft worden – Heiratswillige aus Altona hätten damit einen Vorteil gegenüber Menschen, die von außerhalb kommen und im Bezirk heiraten wollen, so Mike Schlink. Doch auch für viele Berufstätige aus Altona kann diese Regelung schnell zum Problem werden – besonders da es vor Ort keine Garantie gibt, auch wirklich einen Termin zu bekommen: Schon jetzt sind alle Termine bis einschließlich September vergeben, sagt Schlink und rät Heiratswilligen, am Sprechtag sehr früh da zu sein. Im Oktober seien nur noch drei Termine verfügbar, im November und Dezember je 30.
Weniger Hochzeitstermine wegen Personalmangels
Eheschließungen selbst werden im Bezirksamt Altona auch nur an speziellen Tagen durchgeführt: Donnerstags und freitags haben Paare die Möglichkeit, sich im Trauzimmer des Altonaer Rathauses innerhalb von rund 30 Minuten vermählen zu lassen. Die Möglichkeit, sich an anderen Orten trauen zu lassen, wie zum Beispiel im Jenisch Haus, gibt es inzwischen nicht mehr.
Grund dafür – und für die geringe Zahl an Terminen – sei der Personalmangel, so Sprecher Schlink. Zurzeit seien lediglich sechs Standesbeamte und Standesbeamtinnen im Bezirksamt tätig und neben der Durchführung von Trauungen auch für Aufgaben wie das Beurkunden von Geburts- und Sterbeurkunden zuständig.
Bezirksamt Altona: „Arbeitspensum entsprechend hoch“
„Das Arbeitspensum ist entsprechend hoch“, fasst Schlink zusammen, stellt aber eine Besserung in Aussicht: „Um die Leistungsfähigkeit des Altonaer Standesamts zu erhöhen, werden zusätzliche Standesbeamten und Standesbeamtinnen eingestellt. Die Vorstellungsgespräche sind bereits geführt worden.“
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Nach Dienstantritt seien jedoch sechs Monate Einarbeitungszeit nötig, bis die neuen Kräfte die Tätigkeiten eines Standesbeamten übernehmen können, so Schlink. Zum Ende des Jahres könne also mit einer Entspannung der Situation gerechnet werden.
Hochzeit Hamburg: Paare können auch in anderen Bezirken heiraten
Paare, die nicht so lange warten wollen, sollten für ihre Trauung auch andere Bezirke oder das Hamburger Umland in Betracht ziehen.
Zwar muss die Eheschließung laut Mike Schlink beim Standesamt des Haupt- oder Nebenwohnsitzes von einem der beiden Heiratswilligen angemeldet werden – in Altona kann das unter Vorlage einer Vollmacht und weiterer Dokumente schriftlich gemacht werden – geheiratet werden kann dann aber in jedem deutschen Standesamt. So können Hamburger und Hamburgerinnen den Bund der Ehe also auch romantisch an der Ostsee oder in den Bergen eingehen.