Hamburg. Seit 23 Jahren wird das Mädchen vermisst. Die Familie suchte nun mit einem Hund nach ihr. Jetzt verfolgt die Polizei die Spur.
Der Fall des verschwundenen Mädchens Hilal Ercan beschäftigt die Hamburger Polizei seit mehr als 20 Jahren. Wird die Familie der vermissten Hilal nun endlich Antworten bekommen? Endlich erfahren, was mit dem damals zehnjährigen Mädchen geschehen ist, nachdem es 1999 in Hamburg spurlos verschwand? Nach unzähligen erfolglosen Suchen hatten die Hinterbliebenen diesen Sommer auf eigene Faust ein Kleingartengrundstück im Altonaer Volkspark mit einem Spürhund durchkämmt. Das Tier schlug an. Nun folgt auch die Polizei der Spur und bereitet eine Suchaktion auf dem Gelände vor.
Vermisste Hilal Ercan: Neue Spur im Altonaer Volkspark?
Seit Donnerstagmorgen rodeten Beamte der Bereitschaftspolizei das Gelände im Hamburger Westen, um es für den Einsatz vorzubereiten. Dort soll im August ein speziell ausgebildeter Hund signalisiert haben, dass er menschliche Knochen im Erdreich wahrnimmt. Die Familie der vermissten Hilal hatte die Aktion mit dem sogenannten Mantrailer organisiert, um die Überreste des Mädchens und somit entscheidende Hinweise auf ihren Mörder zu finden. Auf das Gelände war sie gekommen, weil es in der Vergangenheit vom tatverdächtigen Dirk A. genutzt worden sein soll.
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Verschwundene Hilal: Polizei will nun Bodenradar einsetzen
„Gestern haben Rodungen im Volkspark begonnen, weil Staatsanwaltschaft und Polizei aufgrund von privaten Hinweisen ein dort gelegenes Geländestück daraufhin überprüfen, ob Anlass für weitere Untersuchungen des Bodens besteht“, bestätigte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Freitag.
Am Freitagmittag wurden die Rodungen im Volkspark beendet. Nach Informationen des Abendblatts will die Polizei vermutlich in der kommenden Woche zusammen mit der Uni Hamburg per Bodenradar das Gelände untersuchen. Anschließend soll über weitere Maßnahmen entschieden werden.
Verschwundene Hilal: Polizei untersucht Boden im Volkspark
Bei der Aktion am Donnerstag war es zunächst noch nicht um verwertbare Beweise oder Spuren gegangen. „Gesucht wird dort derzeit aber noch nicht. Es wird lediglich das Gelände so freigeräumt, dass der Boden in Augenschein genommen werden kann“, sagte Oechtering. Dabei soll geschaut werden, ob dort Beweismittel gewonnen oder aufgefunden werden können.
Der damals tatverdächtige Dirk A. hatte im Jahr 2005 gestanden, das Mädchen getötet zu haben, doch eine daraufhin veranlasste Suche nach der Leiche blieb erfolglos. Dirk A. zog sein Geständnis wieder zurück – und so ist der Verbleib Hilals auch 23 Jahre später noch ungeklärt. Bis heute glauben aber Polizisten, die in dem Fall ermittelt haben, dass Dirk A. das Mädchen ermordet hat.