Hamburg. Viele Beschwerden über Partys in Naturschutzgebieten – neue Mitarbeiter sollen zwischen Mensch und Natur vermitteln.

Um die Naturschutzgebiete im Hamburger Westen besser als bisher zu schützen, haben Grüne und CDU in der Bezirksversammlung Altona einen ungewöhnlichen Schritt unternommen: In einem gemeinsamen Antrag setzen sie sich dafür ein, mindestens zwei Stellen für sogenannte Parkranger beziehungsweise –rangerinnen zu schaffen. Diese könnten die drei Naturschutzgebiete Flottbektal, Wittenbergen und Schnaakenmoor regelmäßig kontrollieren und auf diese Weise deren unbeschadeten Fortbestand sichern.

Wie es in der Begründung des Antrags heißt, haben die Beschwerden über die Zustände in den Schutzgebieten in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Als Beispiele werden viele frei laufende Hunde, wildes Campen, Lagerfeuer und Partys mit lauter Musik (Goa-Partys) genannt. Dadurch würden unter anderem schützenswerte Tiere vertrieben und Grünzonen zertrampelt. Auch fehle zunehmend die Ruhe in den Naherholungsgebieten.

Parkranger für Ruhe und Pflege der Natur

„Die Ranger könnten hier Abhilfe schaffen und die Gebiete zugleich pflegen“, so die Antragsteller. Ihre Aufgabe bestehe darin, „vor Ort, als Mittler zwischen Mensch und Natur, die Besucher der Schutzgebiete über Sinn und Zweck von Schutz- und Pflegemaßnahmen zu informieren, Pflege- und Reparaturarbeiten zu übernehmen und Entwicklungen von Beständen geschützter Tier- und Pflanzenarten zu erfassen“.

Die Bezirkspolitiker fordern das Bezirksamt Altona nun auf, sich bei den anstehenden Verhandlungen zum „Vertrag zu Hamburgs Stadtgrün“ für solche Rangerstellen auch im Westen einzusetzen. Wie berichtet, hatte die Bürgerschaft im Mai beschlossen, einen solchen Vertrag mit den Bezirken und anderen für Grünzonen zuständigen städtischen Trägern zu schließen.

Darin ist vorgesehen, Hamburgs „Naturqualität“ durch vielfältige Maßnahmen zu verbessern. Als eine dieser Maßnahmen ist die dauerhafte Einrichtung von insgesamt zehn Rangerstellen in den Naturschutzgebieten und dem Biotopverbund vorgesehen. „Es bietet sich jetzt die Möglichkeit für ein deutliches Mehr bei der Pflege und Betreuung von Hamburgs Naturschutzgebieten“, so Lars Andersen (Grüne). „Davon sollen auch das Schnaakenmoor und die Heideflächen in Wittenbergen profitieren.“