Hamburg . Die Stadt Hamburg zieht ihren Antrag bei der Unesco zurück. Nun wird eine andere Option in Erwägung gezogen.

Die Aufnahme des Jüdischen Friedhofs in Hamburg-Altona in die Welterbeliste ist zumindest vorerst vom Tisch. Hamburg werde seinen aktuellen Antrag bei der Unesco zurückziehen, teilte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Montag in der Hansestadt mit. Experten des Weltdenkmalrates Icomos haben demnach zwar die Bemühungen um die Bewahrung dieses jüdischen Erbes in Hamburg in einem Zwischenbericht gewürdigt, sich aber gegen eine alleinige Nominierung des 1611 entstandenen Friedhofs ausgesprochen.

Hamburg ist mit der Speicherstadt vertreten

Der Friedhof gilt als älteste Anlage seiner Art der infolge der Vertreibung aus Spanien nach Nordeuropa zugewanderten Juden. Die Sepharden (Portugiesen) waren die ersten Juden, die sich in Hamburg niederlassen durften. Nach dem Aus für einen Solo-Antrag des Jüdischen Friedhofs in Altona wird eine Bewerbung mehrerer sephardischer Friedhöfe aus verschiedenen Ländern erwogen.

Es müsse sorgfältig geprüft werden, ob eine gemeinsame internationale Nominierung eine realistische Aussicht auf Erfolg haben könnte, erklärte Brosda. Diese könnte frühestens 2025 eingereicht werden. Damit ist Hamburg weiter nur mit der Speicherstadt in der Unesco-Welterbeliste vertreten.