Hamburg. Der Neubau soll fertig sein, wenn „Waagenbau“, „Fundbuereau“ und „ Astra-Stube“ ihre Heimat unter der Sternbrücke verlieren.

Am S-Bahnhof Sternschanze soll eine neue Location für Musikclubs entstehen. Die Bezirksversammlung Altona hat beschlossen, der Stadtteilkonferenz ein entsprechendes Grundkonzept vorzustellen. Gibt sie ihr Okay, könnte der Planungsausschuss in Altona das mit den Bürgern vor Ort abgestimmte Konzept beschließen.

Die Stadtentwicklungsgesellschafts (Steg) hat sich bereit erklärt, als Bauherr aufzutreten und auf dem Grünstreifen zwischen Gleisen und Zufahrtsstraße zum Mövenpick-Hotel einen Neubau zu errichten. Er könnte nach den derzeitigen skizzenhaften Vorplanungen zwei bis drei Geschosse plus Staffelgeschoss haben und insbesondere das „Waagenbau“, das „Fundbuereau“ und den Mini-Club „ Astra-Stube“ aufnehmen.

Wegen des Brückenneubaus droht den Clubs das Aus

Zusätzlich ist die Ansiedlung von wenig zahlungskräftigem „Low-Budget-Gewerbe“ angedacht. Insgesamt geht es um ein Gebäude mit 3.000 bis 4.000 Quadratmetern Fläche.

Die Musikclubs brauchen ein neues Quartier, weil die Deutsche Bahn die Sternbrücke für einen zweistelligen Millionenbetrag erneuern will. Spätestens zu Baubeginn, der ab 2020 starten könnte, müssen die drei im Sockel der Brücke sitzenden Clubs an der Ecke Stresemannstraße / Max-Brauer-Allee ihre Flächen räumen. Bis dahin also sollte die Alternative am Schanzenbahnhof stehen, weil die Clubs sonst heimatlos wären. Ihnen droht die Schließung.

Abseits und doch mittendrin - der Neubau hätte viele Vorteile

„Das Neubau-Konzept ist hoch interessant für das Gemeinwesen und die Schanze“, sagte CDU-Fraktionsvize Sven Hielscher. „Das neue Gebäude stünde fernab von Wohnhäusern, Probleme mit Lärm und Vibrationen würden also nicht auftreten, und die Clubs könnten an zentraler Stelle im Bezirk Altona bleiben.“

Der Neubau würde den Schanzenpark selbst nicht berühren, trotzdem aber als Lärmriegel für die Grünanlage fungieren und sie so aufwerten. Auf dem Grünstreifen neben der Zufahrtsstraße zum Hotel wachsen allerdings Bäume, die für die Musikclubs weichen und für die Kompensation gefunden werden müsste.

Die Bahn verbaut zweistelligen Millionenbetrag

Die Bahn steckt derzeit noch in der Entwurfsplanung und will bis 2020 Baurecht für ihren Brückenbau bekommen, um pünktlich anfangen zu können. Auf der „Brammer-Fläche“ direkt nebenan sollen dann die Brückenteile gebaut werden, die nach Fertigstellung – bei tagelangen Vollsperrungen der Max-Brauer bzw. der Stresemannstraße – in ihre endgültige Position gehoben werden. Mit dem Brückenbau gekoppelt ist die Verbreiterung der Straßen und die Entschärfung der Kreuzung.