Hamburg. Der junge Mann war auf Höhe der Strandperle in der Elbe baden gegangen. Er wurde erst eine Stunde später von Tauchern gefunden.

Schon wieder ist ein Flüchtling in der Elbe ertrunken. Der 19 Jahre alte Mann aus Afghanistan sei am Freitag gegen 21.30 Uhr leblos aus dem Wasser gezogen worden, sagte Polizeisprecherin Tanja von der Ahé. Der Mann war am Elbstrand – Höhe Strandperle – ins Wasser gegangen und versunken. Daraufhin alarmierten mehrere Zeugen Polizei und Feuerwehr. Taucher suchten nach dem Mann, fanden ihn nach gut einer Stunde. Der 19-Jährige konnte am Elbufer wiederbelebt werden – verstarb dann aber kurze Zeit später im AK Altona. Seine Leiche soll im Institut für Rechtsmedizin noch obduziert werden, so von der Ahé weiter.

Erst Anfang Juni waren an zwei aufeinander folgenden Tagen zwei 17 Jahre alte Flüchtlinge, von denen einer aber schon länger in Deutschland gelebt haben soll, im Allermöher See ertrunken. Ein 27 Jahre alter Flüchtling aus Eritrea war zudem in der Elbe von einem Sportboot überfahren worden.

Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kommt es bei Flüchtlingen vergleichsweise häufig zu Badeunglücken. „2015 sind bundesweit 27 Flüchtlinge ertrunken. Das ist auf die Gesamtzahl von 488 Badetoten im gesamten Jahr gesehen sehr viel“, sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese am Sonntag dem Abendblatt. „Und leider befürchten wir, dass 2016 noch erheblich mehr Fälle dazukommen.“ Besonders Geflüchtete aus Nordafrika hätten oft keine oder kaum Schwimmerfahrung, so Wiese, und würden die Gefahren dann hier unterschätzen.