Hamburg . Das Schanzenfrühjahrsfest ist eine Reaktion auf Kündigungen gegen Mieter im Schanzenhof. Polizei ist mehrfach im Einsatz am Wochenende.

„Solidarisch gegen Investoreninteressen und rassistische Ausgrenzung“: Unter diesem Motto veranstaltet die linke Szene am Sonnabend von 10 bis 22 Uhr das Schanzenfrühjahrsfest rund um den Schanzenhof zwischen Schanzen- und Bartelsstraße. Damit reagieren die Initiatoren des vorgezogenen Schanzenfestes auf die Kündigungen gegen langjährige Mieter im Schanzenhof, der ehemaligen Füllfederhalter-Fabrik Montblanc.

Zum Hintergrund: Das Alternativ-Hotel Schanzenstern mit Biorestaurant, die „Kulturetage“ für Musiker, Tänzer und andere Kunstschaffende sowie die Drogenhilfeeinrichtung „Palette“ müssen bereits in wenigen Tagen den Schanzenhof verlassen – ihnen wurde zum 31. März das Mietverhältnis gekündigt. Das Boxstudio ist bereits im Dezember ausgezogen.

Großdemonstration in der Schanze am 30. April

Offenbar um mehr Mobilisierung zu erreichen, verquickt die Szene das Schanzenfrühjahrsfest mit weiteren Themen. Auch der Erhalt des abgebrannten Golden Pudel-Clubs, „kapitalistische Stadtentwicklung“ und der „gesellschaftliche Rassismus“ sind auf der Themen-Palette der Aktion vertreten.

Die Polizei sieht dem Schanzenfrühjahrsfest und dem in der Regel damit verbundenen konfliktreichen Abend gelassen entgegen. Man sei „gut aufgestellt“, heißt es. „Wir erwarten keine größeren Probleme“, sagt Polizeisprecher Timo Zill. Die Polizei erwartet zu der Veranstaltung Teilnehmer aus dem „lokalen Umfeld“ – im Gegensatz zu der für den 30. April angemeldeten Großdemonstration, zu der die Szene überregional mobilisiert. Angemeldet ist das Schanzenfrühlingsfest, ebenso wie vergangene Veranstaltungen, nicht.

Großes Polizeiaufgebot bei Osterfeuern

Auch andere Veranstaltungen werden die Polizei am Osterwochenende beschäftigen. Bereits am Karfreitag findet die Rad-Aktion Critical Mass statt, die traditionell jeden letzten Freitag im Monat Radfahrer auf die Straße bringt. Wie immer wird der Startpunkt erst kurz vorher bekannt gegeben.

Mit einem größeren Aufgebot wird die Polizei bei den zahlreichen Osterfeuern präsent sein, die am Sonnabend in vielen Stadtteilen und am Elbufer lodern werden. Zudem werden sich am Ostermontag wieder Hunderte Menschen am traditionellen Ostermarsch in der Innenstadt beteiligen, der sich gegen Bundeswehreinsätze im Ausland und Waffenexporte richtet. Hierzu erwartet der Veranstalter 800 Teilnehmer.