Sternschanze. Bezirk und Bürgerschaft finanzieren Umbau mit gut 760.000 Euro . Auch innen soll es bald Kletterwände geben – und Proberäume für Bands.
Die Schanze soll ein neues Stadtteilzentrum bekommen – und zwar im Florapark. Der Bezirk Altona und die Bürgerschaft wollen zu diesem Zweck rund 760.000 Euro für Umbau und Sanierung des dort stehenden Bunkers zur Verfügung stellen. Einen entsprechenden Antrag soll die Bürgerschaft bei ihrer nächsten Sitzung am 16. September beschließen.
Demnach sollen in den Bunker drei Vereine einziehen: der Kletterclub Kilimanschanzo, der bereits heute an den Außenseiten des Bunkers freies Klettern anbietet, das seit vielen Jahren in der Schanze aktive Jesus Center und der Verein Raumteiler, ein Zusammenschluss von Bands aus dem ehemali- gen Schneckenturm an der Sternschanze. Kilimanschanzo will künftig auch innerhalb des Bunkers wetterunabhängiges Klettern anbieten. Dafür sollen Zwischendecken im Inneren des Gebäudes gesprengt werden, damit die gesamte Höhe genutzt werden kann. Das im Viertel diakonisch tätige Jesus Center braucht vor allem Abstellmöglichkeiten im Bunker. Und Raumteiler e. V. will Proberäume für Bands einrichten.
„Durch Sanierung und Umbau des Bunkers bietet sich die Möglichkeit, ein Stadtteilzentrum zu schaffen, welches soziale, kulturelle und sportliche Angebote für die Bürgerinnen und Bürger bereithält“, heißt es in dem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag von SPD und Grünen. „Für Nutzbarmachung und Umbau des Bunkers gemäß Nutzungskonzept wurden Kosten in Höhe von 760.000 Euro ermittelt. Die Nutzerinnen und Nutzer kommen für die laufenden Unterhaltskosten auf und übernehmen den individuellen Ausbau der von ihnen genutzten Räume.“ Der Bezirk Altona finanziert das Vorhaben mit 405.000 Euro aus der „Wasserturmmillion“, die im Rahmen des Wasserturmumbaus im Sternschanzenpark für Projekte im Stadtteil zur Verfügung gestellt wurde. Die Bürgerschaft gibt 360.000 Euro aus dem Sanierungsfonds dazu. Die überschüssigen 5000 Euro gelten als Finanzierungspuffer.
„Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Bezirk Altona die Sanierung des Bunkers jetzt auf den Weg bringen“, sagte die Altonaer Bürgerschaftsabgeordnete Gabi Dobusch. „Damit erschließen wir für dieses Areal neue und vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten, wie neuen Proberaum und wetterunabhängige Kletterangebote, was insbesondere den Bedarfen junger Menschen und Familien mit Kindern im Viertel entgegenkommen dürfte. Die Sanierung ist außerdem ein wichtiger Beitrag, um die belastete Situation im Florapark weiter zu verbessern.“ Auf dem Gelände wird mit weichen Drogen gedealt
Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks betonte, dass der Wunsch, den Flora-Bunker zu nutzen bereits seit vielen Jahren bestanden habe. „Gute Ideen gab es viele, nun steht mit unserem Antrag auch die Finanzierung: Der Flora-Bunker kann endlich umgebaut werden“, so Tjarks. „Mit dem guten Nutzungskonzept, auf das sich Grüne und SPD im Bezirk verständigt haben, können eingesessene Stadtteilinitiativen, Kultur- und Sportvereine bald in den Bunker einziehen. Auch für weitere Ideen und Initiativen ist noch genug Raum vorhanden. Die Instandsetzung ist darüber hinaus ein wichtiges Zeichen in das Viertel hinein.“
Noch unklar ist offenbar, wer die Federführung bei Umbau und Betrieb des Stadtteilbunkers übernehmen soll. Infrage kämen Vereine oder Stiftungen, die das Ganze für den Bezirk managen könnten, hieß es am Freitag. Sobald es Klarheit gebe, solle mit der Planung begonnen werden, sodass der Umbau Anfang 2016 mit der Deckensprengung starten könne. Da niemand Innenarchitekturpreise gewinnen wolle, sondern nach dem Prinzip „quick and dirty“ gearbeitet werde, könne das neue Stadtteilzentrum vielleicht schon im ersten Halbjahr 2016 öffnen.