Geheimer Geldgeber könnte Golden Pudel Club retten

Hamburg. Es gibt Hoffnung für den Hamburger Szene-Treffpunkt. Pudel-Club-Mitbegründer Schorsch Kamerun setzt auf einen geheimen Wohltäter.

Der Tanz um den Golden Pudel geht weiter: Nach dem Brand setzen die Unterstützer des Clubs nun auf einen Stifter, der sich für das zerstörte Gebäude am St. Pauli Fischmarkt einsetzt. „Die Stiftungslösung ist die einzige, die wir akzeptieren würden“, sagte Club-Mitgründer Schorsch Kamerun am Donnerstag. „Und wir kennen auch einen Stifter, der mit uns kooperiert und den wir rechtzeitig bekannt geben.“

Insgesamt schätzt der Unterstützerkreis die Chancen für den "Golden Pudel" optimistisch ein. „Egal, wer das Haus kaufen will, der muss wissen, dass ein Pudel da drin wohnt und widerspenstig bleiben wird“, sagte Kamerun. „Wir haben einen längerfristigen Pachtvertrag. Und drumherum ist das Gelände von Park Fiction. Das zusammen ist auch ein wichtiger Grund für unser Selbstbewusstsein.“ Und im Aufruf zur Demonstration heißt es: „Pudel sind nicht nur lustig und schön, sie können auch beißen.“

Ziel ist der Wiederaufbau des Pudel Clubs

Am Freitagabend wollen rund 1000 Menschen nach dem Heimspiel des FC St. Pauli zu dem abgebrannten Club an der Hafentreppe ziehen. „Unsere Ruine kriegt ihr nicht!“ kündigte ein Aktionsbündnis am Donnerstag das Motto der Kundgebung an. Ziel sei der Erhalt und Wiederaufbau des Clubs. Auf Facebook hatten bis Donnerstagnachmittag mehr als 1200 Menschen ihre Teilnahme angekündigt.

Brand in Hamburger Kultclub Golden Pudel

Nachlöscharbeiten: Feuerwehrleute suchen im Dach des Clubs nach Glutnestern © dpa | Daniel Bockwoldt

Für den Einsatz an der Straße St. Pauli Fischmarkt hat die Polizei die Straße gesperrt © dpa | Daniel Bockwoldt

Die Flammen haben vor allem das Dach des Golden Pudel Club zerstört © dpa | Daniel Bockwoldt

Wie hoch der Schaden an dem Gebäude, das im April versteigert werden soll, ist, ist noch unklar © dpa | Daniel Bockwoldt

Feuerwehrmänner beobachten, wie ihre Kameraden das Dach des Clubs untersuchen © dpa | Daniel Bockwoldt

Mit einer Axt entfernt ein Feuerwehrmann Dachziegel. Falls sich darunter Glutnester befinden, könnte das Feuer erneut ausbrechen © dpa | Daniel Bockwoldt

Wenn die Nachlöscharbeiten beendet sind, erst dann dürfen die Brandermittler der Polizei das Gebäude untersuchen © dpa | Daniel Bockwoldt

In der Nacht zu Sonntag war das Feuer im Golden Pudel Club ausgebrochen © Michael Arning | Michael Arning

Währenddessen hatten Gäste in dem Gebäude gefeiert © Michael Arning | Michael Arning

Um kurz nach 3 Uhr sahen Polizisten im Vorbeifahren die Flammen © Michael Arning | Michael Arning

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus © Michael Arning | Michael Arning

Dichter Rauch stieg über den Hafen auf © HA | Michael Arning

Der Club wurde evakuiert © Michael Arning | Michael Arning

Alle Gäste konnten in Sicherheit gebracht werden © Michael Arning | Michael Arning

Zunächst sollen Gegenstände auf einer Terrasse gebrannt haben © Michael Arning | Michael Arning

Anschließend zog das Feuer in das Dach © Michael Arning | Michael Arning

Grund ist ein anhaltender Streit unter den Eigentümern des Kultclubs in der Nähe des Fischmarkts © Michael Arning | Michael Arning

Weitere Bilder vom Brand im Golden Pudel Club © Michael Arning | Michael Arning

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Der Golden Pudel Club war durch den Brand in der Nacht zu Sonntag schwer beschädigt worden. Die 150 Gäste im Club blieben unverletzt. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Nach Abendblatt-Informationen entstand an dem Gebäude ein Schaden in Höhe von mindestens 200.000 Euro. Am 20. April soll das Haus mit Hafenblick zwangsversteigert werden. Hintergrund ist ein Streit zwischen den Eigentümern Wolf Richter und Rocko Schamoni. Der Verkehrswert vor dem Brand betrug 510.000 Euro.

Viele Spekulationen um den Brand des Clubs

Die Ermittler haben weder Hinweise auf einen möglichen Täterkreis noch auf ein Motiv. In den sozialen Netzwerken wird ebenso über einen möglichen Versicherungsbetrug spekuliert wie über einen Anschlag potenzieller Investoren, die den Preis der Immobilie drücken wollten. Bei der Zwangsversteigerung wird es keine Beschränkungen für mögliche Investoren geben. Im Bebauungsplan ist lediglich eine „kulturelle Nutzung“ der Fläche vorgesehen. Die Hürden, um dieses Kriterium zu erfüllen, sind nach Ansicht des bisherigen Pudel-Eigentümers Rocko Schamoni sehr niedrig.

Kommentar: Rettet den Golden Pudel Club

Der Bezirk Altona hat klare Vorstellungen für das 1872 erbaute Gebäude: „Wir wünschen uns, dass der Musikort erhalten bleibt“, sagt Sprecher Martin Roehl. So ist es auch im Bebauungsplan vorgesehen. Idealerweise bleibe das ehemalige Schmugglergefängnis ein Ort, an dem sich die Off-Szene treffen könnte. In sozialen Netzwerken und in der Kulturszene wird dem Golden Pudel Club eine enorme Solidarität zuteil.