Hamburg . Geplante Anschließung des Neubaugebietes ans Fernwärmenetz ist laut Gutachten nicht zulässig. Planer haben nun zwei Möglichkeiten.

Nach einem Gutachten des „Hamburg Instituts“ ist die Planung des Neubaugebietes Mitte Altona womöglich in der aktuellen Form nicht zulässig. Grund ist die geplante Anschließung an das Fernwärmenetz von Vattenfall Wärme Hamburg (VWH). Dies widerspreche der im Bebauungsplan festgelegte Regelung, wonach das Gebiet „an ein Wärmenetz anzuschließen ist, das überwiegend aus erneuerbaren Energien gespeist wird“, so Gutachter Cristian Maaß.

Hintergrund laut Maaß: Obwohl die Mitte Altona zum Klimamodellquartier werden soll, sei beabsichtigt, Wärme aus dem allgemeinen Vattenfall-Fernwärmenetz zu nutzen. Da dieses jedoch überwiegend aus Steinkohle gespeist werde, sollten die Gebäude „bilanziell“ nur mit Wärme aus der Altholz-Verbrennungsanlage Borsigstraße beliefert werden. Diese Planung würde laut Maaß „das Verbot der Doppelvermarktung von Erneuerbaren Energien verletzen“.

Vattenfall dürfe „den ökologischen Vorteil einer erneuerbaren Energiequelle nur ein einziges Mal vermarkten“. Laut Maaß, der unter Schwarz-Grün Staatsrat in der Umweltbehörde gewesen ist und das Gutachten für Ökoplan Büro für zeitgemäße Energieanwendung erstellt hat, gibt es daher nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Bebauungsplan werde verändert – oder man versorge das Gebiet dezentral, etwa durch Sonnenenergie oder Bio-Methan. (jmw)