Gehwege der Waitzstraße sollen unter anderem einheitlich gepflastert werden. Grundstückseigentümer beteiligen sich mit 600.000 Euro.

Hamburg. Am Anfang standen eine gute Idee und Mitstreiter. Danach wurde vor allem eines gebraucht: Geduld. Inzwischen ist die Interessengemeinschaft Waitzstraße/Beselerplatz mit ihrer Planung in der entscheidenden Phase angekommen: Die komplette Umgestaltung des Straßenzugs steht kurz bevor. Auch die damit verbundene Gründung eines Business Improvement Districts (BID) ist auf den Weg gebracht worden.

Am 23. Februar wollen die Mitglieder der Interessengemeinschaft den Gewerbetreibenden in der Volkshochschule den Stand ihrer Pläne vorstellen. Danach wird der Antrag auf die Umgestaltung – so das offizielle Prozedere – beim Bezirk eingereicht und dann für vier Wochen öffentlich ausgelegt. Den Löwenanteil der Kosten übernimmt der Bezirk, die Grundstückseigentümer beteiligen sich mit rund 600.000 Euro.

Der Lenkungsausschuss der Initiative ist zuversichtlich, dass alles wie vorgesehen klappt, Widerstand gegen die Pläne gebe es bislang jedenfalls noch von keiner Seite. Gunnar Gellersen, Sprecher der Initiative, ist optimistisch, dass dies auch so bleibt: „Im Herbst beginnen die Bauarbeiten.“ Vor drei Jahren hatten die Gewerbetreibenden einen Runden Tisch ins Leben gerufen, der unter anderem von der Bezirkspolitik, der Handelskammer und der Stadtentwicklungsbehörde unterstützt wird. Auch der Vorsitzende des örtlichen Bürgervereins, Manfred Walter, hilft der Initiative. „Alle sind sich einig, dass es Verbesserungen geben muss“, so Veronika Glaab-Post, die an der Waitzstraße das Spielwarengeschäft Salima betreibt.

In den vergangenen Jahren hatte sich bereits viel verändert. Die einst recht betuliche Einkaufsstraße hatte schrittweise eine modernere Anmutung bekommen, der Branchenmix änderte sich zusehends. Insgesamt wirkte die Waitzstraße jugendlicher, quirliger und deutlich besser besucht als noch vor einigen Jahren. Denn der Lack war mit der Zeit sichtlich abgeblättert. Neben den recht gepflegten Ladenfassaden prägten zunehmend schäbig aussehende Bänke, eine uneinheitliche Pflasterung und hässliche Parkbügel das Erscheinungsbild der Einkaufsstraße in Groß Flottbek. Besondere Dynamik hatten die Pläne bekommen, nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder Autofahrer beim Aus- oder Einparken in Schaufenster der direkt hinter den Parkplätzen liegenden Läden gerast waren.

Gehwege und Parkplätze werden einheitlich gepflastert


Daraus ergab sich, dass es bei der Umgestaltung nicht nur um eine Verschönerungskur gehen müsse, sondern dass auch eine Verbesserung der Sicherheit gefordert war. Nach Angaben des Bürgervereinsvorsitzenden kommen viele Einkäufer auch nicht damit klar, dass mit Einführung der Tempo-20-Regelung vor Ort alle Zebrastreifen entfernt wurden. Schließlich verfuhr man, wie in solchen Fällen üblich: Die BID-Initiatoren organisierten einen Ideenwettbewerb, bei dem beide Aspekte – Verschönerung und mehr Sicherheit – vereint werden sollten.

Aus der Fülle der nun angepeilten Verbesserungen einige Beispiele: Damit Unfälle beim Parken künftig verhindert werden, werden die Kopfenden der Parkplätze mit Pollern und massiven Bänken gesichert. Für diejenigen, die sich beim Überqueren „der Waitze“, wie die Straße liebevoll genannt wird, unsicher fühlen, werden durch besondere Pflasterung Übergänge angedeutet. Die wohl grundlegendste Veränderung, die der Sicherheit geschuldet ist: Um diesen Eindruck zu verstärken, soll der unübersichtliche Radweg entlang der Reventlowstraße, der die Waitzstraße beim Bahnhof Othmarschen kreuzt, auf die Straße verlegt werden.

Um das Erscheinungsbild der Straße noch weiter zu verbessern, sollen Gehwege und Parkplätze zudem einheitlich gepflastert werden. Die in die Jahre gekommenen Akazien haben nach Ansicht von Experten ausgedient und werden durch neue Bäume ersetzt. Und auch dies ist geplant: Um die Passanten über das östliche Ende der Waitzstraße hinaus auch in Richtung Beselerplatz zu locken, soll der rote Straßenbelag über die Kreuzung Reventlowstraße hinweg gezogen werden. Dadurch würden die Geschäfte am Beselerplatz mit denen an der Waitzstraße optisch eine Verbindung eingehen. Der gewünschte Effekt könnte sein, dass Ortsfremde von der Waitzstraße weiterlaufen in Richtung Beselerplatz und die dortigen Läden besser wahrnehmen.