Kritik an Planungen für die Stresemannstraße: zwei große Kreuzungen betroffen. Die viel befahrene Straße gilt als eine der wichtigsten Ostverbindungen in der Stadt - und als Nadelöhr mit Staus.

Hamburg. Mehr als 50.000 Fahrzeuge rollen täglich über die Stresemannstraße im Bezirk Altona. Die viel befahrene Straße gilt als eine der wichtigsten Ostverbindungen in der Stadt – und als Nadelöhr mit häufigen Staus. Für das Busbeschleunigungsprogramm des Senats sollen daher im kommenden Jahr zwei besonders belastete Kreuzungen umgebaut werden. Die Pläne dazu stellen Vertreter der Verkehrsbehörde nun im zuständigen Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Altona vor. Und dort stieß die bisherige Planung auf Kritik – was derzeit häufig an den Brennpunkten dieses Programms vorkommt.

Die Bezirkspolitiker befürchten Nachteile für Radfahrer und Fußgänger. So werden an der künftigen Bushaltestelle im Bereich Schützenstraße Rad- und Gehweg zusammengeführt. Dann bleibe Radfahrern dort nur ein Absteigen, hieß es. „Das ist keine gute Planung“, sagte der Grünen-Politiker Holger Sülberg. Eine solche gemeinsame Nutzung führe nur zu Konflikten und sei nicht zeitgemäß, wo man doch angeblich versuche, überall in der Stadt den Radverkehrsfluss zu verbessern.

Die Behörde bleibt bei ihrer Planung: „Es geht nicht anders.“


An anderer Stelle sind es neue, kleine Verkehrsinseln, die zu Skepsis aufseiten mancher Ausschussmitglieder führte. Der Fußgängerweg soll dort künftig quer rübergeführt werden. Da müsse man dann mitten im Verkehr auf die zweite Grünphase warten, kritisierten Politiker.

Im Detail sieht die Planung Folgendes vor: Weil an der Kreuzung Stresemannstraße/Ruhrstraße/Schützenstraße vor allem Linksabbieger in die Ruhrstraße oft lange Staus verursachen, soll dafür mehr Platz geschaffen werden. Bisher kann sich auf einer Art Mittelinsel lediglich ein Fahrzeug zum Abbiegen aus dem Verkehrsfluss stellen; künftig soll es eine eigene Abbiegespur für bis zu sechs Pkw geben. Im Bereich Schützenstraße sollen hingegen die Busbuchten verlängert und das Ein- und Aussteigen durch höhere Borde verbessert werden. Durch die Verlängerung könnten dort auf der viel genutzten MetroBus-Linie 3 zukünftig größere Doppelgelenkbusse eingesetzt werden, um noch mehr Passagiere mitnehmen zu können, hieß es. Auch mit den anderen Umbauten erhofft sich die Behörde Zeitgewinn für die Busse. Manko der Planung: Stadtauswärts müssten eben Rad- und Fußweg im Bereich der Bushaltestelle zusammengeführt werden, weil es dort nicht mehr Platz gebe. „Es geht nicht anders, wir haben alles geprüft“, so eine Behördenvertreterin. Baubeginn des 1,27 Millionen Euro teuren Projekts ist im Sommer 2015.

Etwas später, vom Herbst 2015 an, wird auch die weiter stadtauswärts liegende Kreuzung Stresemannstraße/Bornkampsweg für rund 1,35 Millionen Euro umgebaut. Ein Abschnitt, den täglich 56.000 Fahrzeuge nutzen und wo es nachmittags laut Behörde nahezu immer zum Stau komme – in dem dann auch die Busse stecken. Hier soll die Kreuzung nun „kompakter“ gestaltet werden, um mehr Grünzeit für die Hauptverkehrsrichtung zu erhalten. Die langen Querungswege für Fußgänger werden damit beispielsweise kürzer. Allerdings müssen nun Fußgänger, die die Stresemannstraße überqueren wollen, auf den neuen, kleinen Verkehrsinseln einen Zwischenstopp einlegen. „Es wird aber insgesamt keine längere Wartezeit ergeben“, verspricht die Behörde.