Bauern-Anwalt will die Glaubwürdigkeit der Zeugin erschüttern und vor dem Landgericht einen Freispruch des Landwirts erwirken. Nabu und Bauern streiten weiter um die Zukunft der Wedeler Au

Sülldorf. Der wegen Ausbaggerung der Wedeler Au verurteilte Sülldorfer Landwirt Christian Eggerstedt will Berufung einlegen. Das sagte sein Anwalt Bodo Meier auf Anfrage. Eggerstedt sei unschuldig und deshalb frei zu sprechen.

Laut Amtsgericht Blankenese hat er im Februar ein gerade renaturiertes Teilstück der Wedeler Au zusammen mit drei weiteren Männern auf eigene Faust wieder ausgebaggert, damit das Regenwasser schneller abfließen kann. Eggerstedt wurde wegen gemeinschädigender Sachbeschädigung zu 1800 Euro Geldstrafe verurteilt. Rechtanwalt Meier begründet die Berufung mit der „sehr oberflächlichen Aussage“ der einzigen Zeugin, die Eggerstedt am Tatort gesehen hatte.

Für das Gericht war die Aussage der Kindergärtnerin jedoch glaubwürdiger als die Einlassung Eggerstedts. Er sagte, er habe mit seinem privaten Pkw seiner Tochter eine Jacke bringen wollen und sei dabei auf die drei Männer mit dem Bagger gestoßen. Er sei ausgestiegen und habe sich informieren wollen, was am Fluß geschehe. Demgegenüber hatte die Zeugin erklärt, Eggerstedt auf dem Trecker gesehen zu haben. Sie konnte allerdings nicht sagen, ob Eggerstedt Anweisungen gegeben habe oder nicht. Den Bagger habe er nicht gefahren, habe ihr aber auf Nachfrage erklärt, was im Flusslauf geschehe. Die drei anderen Männer konnten nicht ermittelt werden.

Anwalt Meier erklärte, dass die Zeugin für eine Kita arbeite, die Mitglied im Nabu sei. Der Nabu hatte gegen den erbitterten Widerstand der Bauern die Renaturierung beim Bezirksamt durchgesetzt. Die Bauern pochen auf einen Vertrag, der das Bezirksamt verpflichtet, das Regenwasser der Felder abzuleiten. Durch die Renaturierung aber werde das Wasser aufgestaut.