Erstes „NIO“-Restaurant entsteht bis Mitte März in den Tanzenden Türmen. Verantwortlich sind der ehemalige Hoteldirektor Sebastian Heinemann und Küchenchef Thomas Wilken. Sie wollen zügig expandieren.

Hamburg. Die Tanzenden Türme an der Reeperbahn 1 erhalten eine kulinarische Attraktion: Auf der Fläche des ehemaligen „R1“ im Erdgeschoss entsteht bis Mitte März ein italienisches Systemrestaurant mit dem Namen „NIO“. Hinter der Neueröffnung stehen zwei erfahrene Gastronomen des Hotel Atlantic: Sebastian Heinemann, der das Hotel bis zum Jahr 2009 leitete - und der noch amtierende Küchenchef Thomas Wilken. Gemeinsam planen sie bereits weitere Filialen der neuen Kette.

Das „NIO“ soll eine klassische Osteria mit Vollbedienung, Bierbar und Lebensmittelladen für italienische Spezialitäten in einer Lokalität vereinen.„Wir schaffen ein sehr familiäres Restaurant, keinen Abfertigungsbetrieb“, sagt Sebastian Heinemann. In großen Vitrinen werden Zutaten wie Schinkenschwarten und Käselaibe aufbewahrt und in einer Showküche zubereitet.

Die Pasta kommt im gusseisernen Topf auf den Tisch, den sich die Besuchergruppen teilen. Außerdem sieht die Speisekarte auch Fleischspezialitäten und regionale italienische Gerichte wie Ragout vor. „Das Konzept ist bewusst rustikal und traditionell, wie in einer italienischen Familie“, sagt Heinemann. Den Gästen sollen 126 Sitzplätze zur Verfügung stehen, ein Abendessen mit Getränken im „NIO“ wird rund 25 Euro kosten.

Derzeit wird der Gastraum mit warmen Holztönen aus gebeizter Eiche verkleidet, um den Glasturm ein behagliches Inneres zu verschaffen. „Wir werden rund 20 Mitarbeiter beschäftigen, etwa die Hälfte davon Köche“, sagt Thomas Wilken, der das operative Geschäft des „NIO“ leiten wird und das Hotel Atlantic Ende Februar verlässt. Auch der Gastronom und Eventmanager Daniel Frigoni, der sein Handwerk einst im Atlantic lernte, ist an dem neuen Restaurant beteiligt.

Frigoni machte die beiden anderen Teilhaber im Spätsommer letzten Jahres auf die freiwerdende Fläche in den Tanzenden Türmen aufmerksam. „Wir kennen uns alle ewig und wollten schon immer mal etwas zusammen machen, deshalb haben wir sofort angegriffen“, sagt Heinemann. Anschließend entwickelten sie ihr „Szene-Konzept“, das die Schwächen von Restaurantketten wie dem „Vapiano“ ausgleichen soll. Die Pläne der ehemaligen Atlantic-Chefs sind ehrgeizig: Noch vor der Eröffnung des Stammhauses läuft bereits die Suche nach Räumen für eine Filiale.

Das Konzept könne an einer großen Bandbreite von Standorten funktionieren, sagt Sebastian Heinemann. „Im ersten ‚NIO‘ besteht die Zielgruppe sicherlich vor allem aus Musicalbesuchern, die hier ihren Abend beginnen oder ausklingen lassen wollen“. Vom Erfolg der Kette ist auch Thomas Wilken überzeugt. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, dann kann hieraus etwas Großes werden.“