Demonstration der Rostock-Anhänger blieb friedlich. Insgesamt 2150 Beamte waren im Einsatz. Zehn Personen wurden festgenommen.
Hamburg. Mit einem Großaufgebot hat die Polizei gestern Mittag den befürchteten Aufmarsch Rostocker Fans durch Altona begleitet. Während die Demonstration jedoch nach zwei Stunden friedlich beendet wurde, gab es an ganz anderer Stelle Probleme: bei Krawallen zwischen Fans des FC St. Pauli und der Polizei wurden zwei Beamte verletzt. Zehn Personen wurden festgenommen, sieben Randalierer kamen in Gewahrsam. Zusammenstöße zwischen Rostocker und Hamburger Fans blieben aus.
Etwas später als geplant hatte sich der Aufmarsch der Fans des FC Hansa Rostock kurz vor 12 Uhr in Bewegung gesetzt. Die 1700 Fans zogen in einer großen Schleife entlang der Königstraße und der Palmaille durch Altona. Die Demo gegen den von der Polizei untersagten Kartenverkauf zum Zweitliga-Duell endete planmäßig gegen 14 Uhr wieder am Bahnhof. In mehreren Sonderzügen wurden die Rostocker zum Hauptbahnhof gebracht.
Noch während die Hansa-Fans auf ihre Züge warteten und im Millerntor-Stadion die zweite Halbzeit ohne sie lief, kam es im zuvor ausgesprochenen Gefahrengebiet zu ersten Auseinandersetzungen: Wie Polizeisprecherin Ulrike Sweden mitteilte, sollen Polizisten kurz vor 15 Uhr an der Marktstraße "massiv mit Gegenständen beworfen" worden sein. Steine und Flaschen flogen wenig später auch an der Paulinenstraße und an der Budapester Straße, wo knapp 800 St.-Pauli-Anhänger, die das Spiel boykottierten, vor dem Stadion und an der Fan-Kneipe Jolly Roger das Spielende abwarteten. Ein Beamter erlitt Verletzungen am Kehlkopf durch eine Glasflasche.
Am Neuen Pferdemarkt wurden die Pferde der Reiterstaffel mit Signalmunition ins Visier genommen. An der Gerhardstraße zerstörten die Fußballfans Scheiben eines Restaurants, schleppten Baumaterial auf die Straße, zündeten Müllcontainer und Dixie-Klos an. Eine Dreiviertelstunde nach dem 3:0-Erfolg der Hamburger, gegen 16.30 Uhr, bewarfen Vermummte einen Polizisten auf seinem Motorrad und verletzten ihn leicht.
Die Polizei reagierte mit Wasserwerfern und Schlagstöcken. Bundes- und Landespolizei, Letztere mit Unterstützung aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein, waren mit insgesamt 2150 Beamten im Einsatz.
Erst von 17 Uhr an beruhigte sich die Lage langsam, aber sicher: Dann hielten sich noch etwa 200 Fans auf dem Stadionvorplatz auf. Bis zu 400 St.-Pauli-Anhänger feierten den Sieg gegen Rostock im Jolly Roger.