Der Verein Surfrider Foundation hat Aufräumaktionen in ganz Norddeutschland organisiert und will damit ein Zeichen für saubere Meere setzen.

Övelgönne. Aus einem Strandbesuch kann schnell eine gute Tat werden. Rainer Uhl, 41, vom Verein Surfrider Hamburg spricht bei strahlendem Sonnenschein einige Spaziergänger an, ob sie nicht Lust hätten, bei der Aufräumaktion am Strand in Övelgönne mitzumachen. Sie bekommen eine Plastiktüte in die Hand und machen sich auf die Suche nach Plastik, Zigarettenstummeln und anderen Abfällen im Sand.

Mit dem Weltwassertag am 22. März starteten in Kiel, Nordenham, Warnemünde, auf Fehmarn und an sechs weiteren Orten in ganz Norddeutschland Aktionen im Rahmen der "Ocean Initiatives". Sie werden von Surfrider Hamburg organisiert, um auf das Problem von Abfällen in Meeren und Flüssen aufmerksam zu machen. Von den jährlich produzierten 100 Millionen Tonnen Plastik landen laut Greenpeace zehn Prozent im Meer.

Der meiste Müll gelangt über Flüsse aus dem Landesinneren in die Meere, erklärt Patrick Hülse, 30, von Surfrider Hamburg. Besonders in einer Großstadt wie Hamburg sammelt sich durch Unachtsamkeit und fehlendes Umweltbewusstsein der Menschen viel Müll an den Ufern und Stränden an. Die Gezeiten sorgen dafür, dass er in die Elbe und schließlich ins Meer gespült wird.

+++ Den Konsum verändern und Wasser schützen +++

Der weltweit aktive Verein Surfrider Foundation wurde von Wellenreitern in Kalifornien gegründet, um Strände und Meere sauber zu halten und nachhaltig nutzen zu können. Seit letztem Jahr gibt es in Hamburg eine Niederlassung der Surfrider. Gemeinsam mit ihrem Unterstützer, der kalifornischen Weinmarke Barefoot Wine haben sie die "Beach Clean-Ups" in Norddeutschland ins Leben gerufen.

Patrick Hülse organisiert nicht nur, sondern sammelt selbst aktiv mit. Er engagiert sich aus "Liebe zum Meer", wie er sagt. Die Aufräumaktion in Övelgönne hat schließlich nicht nur eine symbolische Funktion, sondern bringt gewichtige Resultate: Die beinahe 100 Helferinnen und Helfer aus Hamburg haben gemeinsam 800 Meter Strand gesäubert und dabei 190 Kilo Müll zusammengetragen: Hauptsächlich Plastikteile, Glasflaschen oder Zigarettenstummel.

+++ Was wissen Hamburger über die Verschwendung von Wasser? +++

Die Surfrider Foundation will auf die Gefahr durch Plastikabfälle hinweisen. Sie kämpft aber auch für eine Reduzierung von Plastikverpackungen, denn die Ursachen der Verschmutzung liegen im Konsumverhalten des Menschen. Damit Meere und Flüsse sauber bleiben, wünscht sich Hülse mehr Umweltbewusstsein von den Strandbesuchern. Jeder solle drei Stücke Müll beim Spazieren gehen einsammeln und so seinen Beitrag leisten. (kas)