Die Anfänge des Klosters St. Johannis gehen weit zurück in das vorreformatorische Mittelalter. Hervorgegangen ist dieses Haus aus dem 1246 durch Heilwig von der Lippe gegründeten Kloster Herwardeshude.
Ein Klostergebäude mitten im Wohngebiet, das hat etwas Geheimnisvolles. Und tatsächlich habe ich beim Kloster St. Johannis mit dem charakteristischen Uhrturm noch nie eine Bewohnerin gesehen. Nicht im parkähnlichen Garten und noch nicht einmal hinter einer der Gardinen. Weder durch das verschnörkelte Metalltor von der Heilwigstraße aus, noch vom Alsterdampfer kurz vorm Passieren des Leinpfad-Anlegers. Und ich habe wirklich einen langen Hals gemacht. Heute beherbergt die wunderschöne Anlage, die bis 1914 im englischen Landhausstil angelegt wurde, ein evangelisches Stift für rund 70 alleinstehende Damen ab dem 60. Lebensjahr.
Hervorgegangen ist das Haus aus einem Kloster
Die Anfänge des Klosters St. Johannis, über die Jahrhunderte an verschiedenen Standorten gelegen, gehen tatsächlich weit zurück in das vorreformatorische Mittelalter. Hervorgegangen ist dieses Haus aus dem 1246 durch Heilwig von der Lippe gegründeten Kloster Herwardeshude – die Bezeichnung des Stadtteils Harvestehude weist darauf hin. Wie übrigens auch zahlreiche Straßennamen in der Umgebung mit dem Kloster zusammenhängen, das irgendwann Richtung Alster zog: Abteistraße etwa, Jungfrauenthal, Nonnenstieg oder eben Klosterstern. 1536 war es dann zur Gründung des „Evangelischen Conventualinnenstiftes für unverheiratete Hamburger Patrizier- und Bürgertöchter“ gekommen. Ich bin mir sicher: An dem Tag, an dem ich eine Bewohnerin hinter einer der Rosenhecken erspähen werden, werde ich ein bisschen enttäuscht sein. Weil sie kein langes Gewand trägt, sondern einfach aussieht wie eine ganz normale Dame jenseits der 60.
Weitere Informationen: www.klosterstjohannis.de