Fast genau 25 Jahre ist es her, dass es wenige Kilometer hinter Lübeck nicht mehr weiter ging. Dort begann die DDR. Wie bedrohlich sich das angefühlt hat, kann man im Grenzhus noch mal nachfühlen – mit Wachturm, Sperrzäunen, Hundelaufstrecke und (nicht scharfen) Selbstschussanlagen.
Viele können sich schon gar nicht mehr erinnern. Fast genau 25 Jahre ist es her, dass es wenige Kilometer hinter Lübeck nicht mehr weiter ging. Dort begann eine andere Welt: die DDR. Ein gigantischer Grenzapparat teilte die beiden Deutschlands. Der heute so selbstverständliche Ausflug nach Boltenhagen, Kühlungsborn oder nach Usedom – nicht möglich. Wie bedrohlich sich das angefühlt hat, kann man im Grenzhus im mecklenburgischen Schlagsdorf noch mal nachfühlen – mit Wachturm, Sperrzäunen, Hundelaufstrecke und (nicht scharfen) Selbstschussanlagen. Es sind ausschließlich orginale Teile der kilometerbreiten Grenzsperren, die auf dem Außengelände in einer ehemaligen Kiesgrube zu sehen und zu begehen sind.
Dokumente gibt es im Museum zu sehen
Zum Informationszentrum gehört auch eine Ausstellung im Grenzhus. Dort haben Stasi-Abhöranlagen und Dokumente die Zeitenwende überdauert, und geben über den allgegenwärtigen Überwachungsapparat Auskunft. Aber vor allem geht um die Menschen, die in dem Gebiet gewohnt haben. Man kann sich das kaum noch vorstellen, dass sie Besucher Tage vorher anmelden mussten. Zeitzeugen-Interviews und historische Filmaufnahmen erzählen die Geschichte von verschwundenen Dörfern und Zwangsumsiedlungen. Und natürlich geht es auch um die, die von Ost nach West geflohen sind – oder es versucht haben. Für alle, die noch ein bisschen tiefer eintauchen möchte in die deutsch-deutsche Geschichte, gibt es auf einem 3,5 Kilometer langen Grenzparcours 14 Info-Stationen zum Nachlesen.
Weitere Informationen: Grenzhus Schlagsdorf, Neubauernweg 1, 19217 Schlagsdorf, Eintritt Erwachsene vier Euro, ermäßigt drei Euro; geöffnet Montag bis Freitag zehn Uhr bis 16.30 Uhr, Sonnabend/Sonntag bis 18 Uhr; www.grenzhus.de